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Naturheilkundliche Behandlungen ersetzen nicht den Gang zum Tierarzt.

Montag, 15. Februar 2010

Kind und Hund - Regeln

Kind und Hund

Zu einem guten Zusammenleben von Hund und Kind gehört eine stabile, vertrauensvolle Rangordnung der Eltern zum Hund. Grundsätzlich ist Familie mit allen Mitgliedern Nummer eins und Hund Nummer zwei.
Aus Hundesicht sind Kinder rangordnungsbezogen nicht weiter zu beachten. Doch zu respektieren als Welpen der „Alphatiere“ sind sie allemal. Das setzt voraus, dass diese sich den Respekt als Alphatier verdient haben. Dann brauchen Sie auch keine Maßnahmen einzuführen, um Kinder künstlich über den Hund stellen zu wollen.
Wenn Sie ihre Kinder nicht erziehen, wundern Sie sich nicht darüber, wenn der Hund das macht. Soll heißen: Es gehören Kinderregeln an den Süssigkeitenschrank getackert, die einzuhalten sind. Die Erwachsenen sind dafür verantwortlich, Kindern diese Regeln beizubringen und auf deren Einhaltung konsequent zu bestehen.

Regeln für Kinder:
Erste und wichtigste Regel: Respekt, Hunde sind kein Spielzeug!
Ruten, Ohren, Lefzen und sonstige Extremitäten sind nichts um daran zu ziehen und zerren. Pass auf, dass Du Deinem Hund nicht auf den Schwanz und Pfoten trittst.
Jeder Griff ins Hundemaul beinhaltet eine Verletzungsgefahr. Die Hand schnell oder unbedacht herausgezogen kann Deine zarte Kinderhaut zerkratzen und verletzen.
In Tiere steckt man keine Gegenstände!

Zweite Regel: Finger weg vom Hundefutter!
Lass Deine Finger aus dem Futternapf. Halte respektvollen Abstand, wenn Dein Hund an etwas herumkaut oder frisst. Hunde können dazu neigen, ihr Futter mit den Zähnen zu verteidigen. Dasselbe gilt auch, wenn Dein Hund sich gerade mit Spielzeug beschäftigt.
Du lässt das Futter Deines Hundes in Ruhe, er lässt ’Dein Futter’ in Ruhe, also, nichts vom Tisch füttern. Nichts fällt aus versehen runter oder wird mal schnell mit dem Hund geteilt. Dein Hund könnte glauben, Du bist eine Futterschüssel, die er dann vor anderen verteidigen muss. Das könnte dann auch Dein bester Freund/in sein, der gebissen oder angeknurrt wird.

Dritte Regel: Frag Deinen Hund bevor Du mit ihm schmusen willst
Nicht jeder Hund mag es überall angefasst zu werden. Eine Umarmungen empfindet Dein Hund vielleicht als Bedrängung. Also nähere Dich (D)einem Hund von vorne, damit er Dich sieht und stürme nicht auf ihn zu. Wenn dein Hund weggehen möchte, knurrt oder ängstlich und unsicher wird, dann lass ihn frei und gehen.

Vierte Regel: Vorsicht beim spielen mit dem Hund
Die meisten Hunde spielen sehr gerne. Dabei kann es mal passieren, dass daneben geschnappt wird, besonders dann wenn Du Spielzeug in der Hand hälst. Also nicht zu wild spielen und nur wenn ein Erwachsener dabei ist.

Fünfte Regel: Wecke keinen schlafenden Hund
Wenn Dein Hund schläft oder sich ausruht, lass ihn in Ruhe. Du bist direkt nach dem Wecken vielleicht auch noch schläfrig und nicht in ’Topform’. Nicht anders ergeht es dem Hund. Wenn Du doch Lust hast Dich mit Ihm zu beschäftigen, dann sprich ihn aus einiger Entfernung leise an, bis er vielleicht von alleine kommt.

Sechste Regel: Respekt vor fremden Hunden
Auch wenn Du einen Hund hast und Dich gut auskennst, muss nicht jeder Hund kinderfreundlich sein. Triffst Du einen fremden Hund unangeleint auf der Strasse, dann schau ihm nicht direkt in die Augen. Das könnte ihn verunsichern oder er wird wütend. Renn aber keinesfalls weg. Das könnte ihn dazu animieren Dir hinterher zu rennen und Dich umzuwerfen oder evtl. zu beißen. Bleibe ruhig stehen, lass Dich Notfalls beschnüffeln und schau in eine andere Richtung. Dann verliert der Hund schnell das Interesse an Dir.
Wenn Du einen Hundebesitzer mit angeleintem Hund triffst, dann frag den Besitzer vorher, ob Du den Hund streicheln darfst. Nähere Dich ruhig und beug Dich nicht über den Hund. Fasse ihn nur von vorne an, so dass er deine Hand sieht.
Wenn zwei oder mehrere Hunde miteinander spielen, dann halte Dich fern. Im Eifer des Gefechts könnten sie Dich übersehen und umrennen. Das kann sehr weh tun. Vielleicht geraten sie in Streit, dann entferne Dich langsam. Versuche keinesfalls dazwischenzufassen! Das könnte böse enden. Sag dem nächsten Erwachsenen, den Du triffst Bescheid.

Regel Nummer sieben: Gib alle sechs Regeln weiter
Wenn Deine Freunde zu besuch kommen, achte darauf, dass auch sie die Regeln einhalten, die Du gelernt hast. Wenn diese die Regeln nicht einhalten wollen, bist du keine Petze wenn Du es Deinen Eltern sagst. Vielleicht verhinderst Du damit sogar etwas Schlimmes.


Regeln für Eltern:
Erste Regel: Respekt, Hunde sind kein Spielzeug!
Bringen Sie Ihren Kindern bei, dass Hunde auch Raubtiere sind, Gefühle haben und respektvoll behandelt werden möchten. Seien Sie sich im klaren darüber, dass alles was Kinder von Ihnen durch beobachten lernen, verstärken.

Zweite Regel: Finger rein ins Hundefutter
Gewöhnen Sie schon Ihren Welpen von Anfang an daran, dass Sie sich am Futternapf zu schaffen machen, ihn überall während des Fressens anfassen können, ... Bringen Sie Ihrem Hund bei, dass Sie ihm Knochen und Spielzeug wegnehmen können. Immer im Sinne eines Tauschspiels und mit viel Lob und Belohnung. Bei einem Welpen können Sie Ihr Kind mit einbinden in dieses Spiel. Bei einem erwachsenen Hund machen Sie das Spiel nur wenn Kinder nicht anwesend sind. Die Gefahr, dass diese das in unbeaufsichtigten Augenblicken nachahmen ist zu groß.
Bereiten Sie einen Futterplatz, an dem immer gefüttert wird. So können Kinder sich orientieren. Ein optisches Signal, wie etwa eine kleine Bahnschranke, die am Schrank befestigt und während Fresszeiten heruntergeklappt wird, hilft manchmal Wunder.

Dritte Regel: Hund und Kind niemals unbeaufsichtigt lassen
Die meisten Unfälle mit Hund und Kind passieren unbeaufsichtigt. Das ist verantwortungslos!
Bleiben Sie zumindest immer in Hörnähe, besser in Sichtweite von Hund und Kind. Ein schreiendes, wegrennendes oder fallendes Kind kann aus Ihrem Sofawolf einen Jäger machen, dessen Urinstinkte geweckt werden. Selbst ein kleiner Hund kann ein Kind schwer verletzen!
Kinder können oft Beschwichtigungssignale, Unsicherheit, Drohlaute und Gesten nicht richtig einschätzen und adäquat darauf reagieren. Aber auch Kinder, die mit dem Hund spielen, können unbeabsichtigt oder eskalierend verletzt werden.

Vierte Regel: Sie haben die Verantwortung!
Sollten Sie Ihren Hund deswegen angeschafft haben, damit Ihr Kind naturnah aufwächst, einen Freund hat, jemandem zum Spielen und Kuscheln hat, dabei lernt Verantwortung zu tragen – gut - aber es ist Ihr Hund! Sie können Ihr Kind nur einbinden ins Tagesgeschehen und ihm kleinere Pflichten unter Aufsicht übertragen. Selbst wenn Ihr Teenie Sie noch so lange unter tausend Versprechungen angebettelt hat, dass Wuschel ins Haus kommt, es bleibt Ihr Hund. Sie sind für Erziehung, Ausbildung und Pflege zuständig! Wenn Sie nicht hundebegeistert sind, werden es Ihre Kinder auch nicht sein. Kinder nie alleine zum Gassigehen schicken!
Sie sollten sich ausreichend über hundliche Körpersprache informieren. So können Sie jederzeit bemerken, wenn Ihrem Hund etwas zuviel wird und ihn aus dieser Situation rausholen, besonders im Umgang mit Kindern. Hunde haben zwar meist eine große Toleranzgrenze, aber die möchten Sie nicht unbedingt ganz ausreizen.

Fünfte Regel: Ruhezonen für den Hund schaffen.
Ein Hund braucht in einem Kinderhaushalt wenigstens einen gut zugänglichen Platz, an den er sich zurückziehen kann, wenn es ihm zu stressig wird. Dieser Platz ist absolute Tabuzone fürs Kind.

Sechste Regel: Die kinderfreundliche Hunderasse gibt es nicht
Wie kinderlieb ein Hund ist, kommt nicht auf die Hunderasse an. Vielmehr ist es das Ergebnis Ihres Umgangs mit dem Hund. Wesentlich dabei ist eine stabile Rangfolge, Vertrauen und körperliche wie seelische Ausgeglichenheit. Je informierter Sie sind, umso früher können Sie reagieren wenn Sie bemerken, dass etwas aus dem Ruder läuft.
Züchter preisen aus verkaufsstrategischen Gründen gerne die eine oder andere Rasse als besonders kinderfreundlich an, doch ein Hund wird weder kinderfreundlich noch kinderunfreundlich geboren, egal welcher Rasse zugehörig.


Siebte Regel: Regel bleibt Regel
Ihr Job ist es alle 13 Regeln zu befolgen, allen beizubringen und auf deren Einhaltung zu achten! Da gibt’s auch keine Ausnahmen weil z. B. Besuch da ist. Denken Sie immer daran, dass Sie Vorbildfunktion haben und kein Kind etwas einhält was Sie nicht mal schaffen.

Peter Löser

1 Kommentar:

FP4Lisa hat gesagt…

Ich finde auch das es nichts schöneres gibt, als Kinder mit Tieren aufwachsen zu lassen. Ein Hund ist dann oft Kammerad, Spielgefährte und Seelentröster in einem. Doch Kinder lernen dabei auch fürs Leben, denn Verantwortung für andere zu übernehmen ist wirklich wichtig. Wir würden uns freuen, wenn ihr auch mal bei uns vorbei schaut! http://www.garten-für-kinder.de
LG Enna