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Naturheilkundliche Behandlungen ersetzen nicht den Gang zum Tierarzt.

Montag, 15. Februar 2010

Hundehalterknigge für unterwegs

Hundehalterknigge für unterwegs

Subjektive Kampfhunde Sensations- Presseberichterstattung hat allen Hundehaltern geschadet. Dem Negativimage der Hundehaltenden Spezies entgegen zu wirken, dazu können auch Sie Ihren Beitrag leisten. Rücksichtsnahme, Verantwortungsgefühl und vorausschauendes denken seitens Hundehalter, sowie bestmöglich sozialisierte und erzogene Hunde wären an oberster Stelle zu nennen. Dies gilt völlig Rasseunabhängig.

Mit ein paar wenigen Regeln die Sie einzuhalten suchen, liegen Sie ganz vorne im Trend des modernen Hundehalters. Den zeichnet insbesondere rücksichtsvolles Verhalten aus. Denn er kann durchaus verstehen, dass nicht jeder (s)einen Hund toll finden muss. Dieser Hundehalter führt seinen Hund überall dort angeleint, wo dieser fremde Menschen belästigen könnte. Für hundeängstliche Menschen oder gar Gegner kann durchaus ein auf sie frei zulaufender Hund schon eine Bedrohung darstellen. Diese wären dann dazu gezwungen ihrer Angst oder Besorgnis durch aggressives Verhalten Richtung Hundehalter Luft zu verschaffen. Das muss nicht sein.

Ebenso muss es nicht sein dass Hunde im Wald freilaufen. Unabhängig davon, ob Ihr Hund erfolgreich jagt oder nicht, leben im Wald ebenso Bewohner die möglichst wenig gestört werden möchten.

Insbesondere auf und in der Nähe von Kinderspielplätzen und Schulen etc. werden Hunde angeleint geführt. Ein Hund muss nicht aggressiv sein, um ein Kind zu Tode zu erschrecken.

Der moderne Hundehalter weiß, dass er eben nicht nur für sich als Einzelperson verantwortlich ist, sondern für eine ganze Interessengemeinschaft, die der Hundehalter. Deswegen läuft er aufmerksam durch die Welt und verhält sich vorausschauend. Seinen Hund hat er möglichst gut sozialisiert und erzogen. D. h., dass er seinen Hund an unterschiedlichste Situationen wie Stadt, verschiedene Tiere, Kinder, Aufzug fahren, Jogger, Walker, Radfahrer, Restaurantbesuche etc. gewöhnt hat. Besonders wichtig ist es, dass ein Hund jederzeit abrufbar ist.
Er hat seinen Hund soweit im Griff, dass dieser nicht ungefragt Kontakt zu Menschen aufnimmt, die das nicht wünschen. Ebenso hat er seinem Hund beigebracht, wie diese Kontaktaufnahme zu erfolgen hat.

Hundekot wird an jedem Ort entsorgt. Insbesondere aber dort wo sich Kinder und Menschen im Allgemeinen aufhalten. Aber auch in Feld und Flur hat ein Hundehaufen nichts zu suchen. Das Argument, dass man ja schließlich Hundesteuer bezahlt ist das dümmste an sich. Wir bezahlen auch Steuern und verrichten ’unser Geschäft’ deswegen nicht irgendwo in der Landschaft. Sollte eben dieser Landwirt seine Kuh in ihren Garten führen, um dort ’ihr Geschäft’ zu verrichten, würden Sie sich ebenso zu Recht aufführen.
Natürlich können freilaufende Hunde nicht jederzeit kontrolliert werden und so mag das eine oder andere Hundehäufchen beim besten Willen unentdeckt bleiben. Landwirte machen Hundekot für das verkalben ihrer Rinder verantwortlich. Grund dafür ist die Neosporose. Durch die Veröffentlichung einseitiger Studien wurden Landwirte verunsichert und die Stimmung angeheizt. Natürlich entsprechen diese Studien ganz und gar nicht der Realität. Um einen zurecht aufgeregten und wütenden Landwirt zu beruhigen, eignen sich am besten fundierte Hintergrundinformationen. Deshalb untenstehender Neospora Text. Wahr ist allerdings auch, dass Grasfresser durch Hundekot verunreinigtes Futter nicht mehr oder sehr ungerne fressen. Insbesondere beim mähen wird so oft ein großer Futteranteil versaut, besonders dann wenn der Landwirt das zweifelhafte Vergnügen hat eine Wiese entlang einer Hunderennbahn sein Eigen zu nennen. Also immer sein Hundetütchen mit sich führen und darauf verzichten seinen Hund auf Wiesen laufen zu lassen die kurz vor dem mähen stehen.

Achten Sie auch darauf dass Ihr Rüde nicht jeden Gartenzaun, Blumentopf, Autoreifen usw. in Ihrer Umgebung markiert. Muss nicht sein. Der kann auch gut die paar Meter warten bis er auf der Hundewiese ist, um sich wichtig zu machen.

Für viele Hundehalter ist es völlig unverständlich, dass irgendjemand Angst vor seinem Liebling haben könnte. Aber genau das ist meist der Fall, wenn aggressiv auf einen Hund reagiert wird. Also lieber den Hund einmal mehr hergerufen und angeleint als durch stures Verhalten die Gemüter erhitzt.

Gegenbeweis zur Panikmache um Neosporose als Verursacher von Rindertod durch Hundekot

Von Prof. Dr. H. Mehlhorn (Institut für Parasitologie Uni Düsseldorf )
sowie Prof. Dr. A. O. Heydorn und Prof. Dr. E. Schein (Institut für Vet. Parasitologie FU Berlin)

In jüngster Zeit wurden Bauern durch aufgebauschte Presseberichte, aber auch durch Aktionen von Bauernverbänden verunsichert. Ausgangspunkt ist, dass der Neospora caninum genannte parasitische Einzeller (im Kot von Hunden) angeblich für ungefähr ein Drittel aller Rinderaborte verantwortlich ist - eine generelle Zunahme der Aborte wurde zudem nicht nur zwischen den Zeilen angedeutet.

Die wissenschaftlich gesicherten Ergebnisse zeigen bei nüchterner Bewertung aber, dass kein Anlass zur Panik gegeben ist und dass erst recht kein Grund für eine Verteufelung von Hunden und insbesondere derer der Spaziergänger besteht.

Die folgenden Fakten sind zu betrachten:
1. Richtig ist, dass im Hundekot ein Einzeller ausgeschieden wird, der von Heydorn 1973 beschrieben und später von Dubey Neospora caninum genannt wurde. Dieser Erreger führt bei gesunden Tieren (Rind, Ziege, Maus, Ratte, Hund) aber zu keinerlei Krankheitssymptomen. Krankheitssymptome kann man nur erzeugen, wenn die Tiere experimentell vor der Infektion mit Cortison etc. vorbehandelt werden, was zu einer Schwächung des Immunsystems führt.

2. Nicht einmal erwiesen ist, dass Hunde, die serologisch positiv sind, auch ausgeschieden haben. Sie könnten auch nur selbst Träger des Parasiten sein und somit Antikörper produzieren.

3. Richtig ist, dass bei gesunden Kühen häufig sog. Antikörper gegen diesen Einzeller nachgewiesen werden können. Diese Antikörper finden sich in Australien in bis zu 20 % der Kühe, in Deutschland oft bei 5 % der Tiere. Dies bedeutet aber nicht unbedingt, dass der Parasit auch noch anwesend ist.

4. Richtig ist, dass bei einer Anzahl von abgetöteten oder krank geborenen Föten von Rindern und (noch seltener) von Hunden Stadien von Neospora nachgewiesen wurden.

5. Falsch ist, dass dieses Auffinden von Parasiten der endgültige Beweis ist, dass die Parasiten die tatsächliche oder alleinige Ursache für den Abort sind. Der wissenschaftliche Beweis, dass Neospora für sich alleine Aborte auslöst, wurde bisher nicht erbracht. Die Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe (Autoren Dr. S. Schmidt, Dr. Zioleck, Dr. S. Grundlach) hat allein 17 Gründe für Rinderaborte aufgelistet, die auf Infektionen zurückgehen - weitere existieren sicher auf Grund genetischer Zuchtfaktoren oder Stoffwechselerkrankungen. Diese anderen möglichen Ursachen wurden bei den Untersuchungen der abortierten Föten nicht oder nicht vollständig ausgeschlossen. Es ist bei der Sachlage der geringgradigen Vermehrung von Neospora in gesunden Tieren offenkundig, dass sich Neospora als "Trittfahrer" in kranken Foeten ausbreitet. Dies wird auch dadurch belegt, dass z. B. in Australien bei Herden mit 20prozentiger Durchseuchung mit Neospora zum Teil überhaupt keine Aborte auftraten.

6. Richtig ist, dass Hunde Dauerstadien von Neospora im Kot ausscheiden, dies aber nur sehr kurz und in sehr geringem Maße und auch nur, wenn sie rohes (= ungekochtes, nicht tiefgefrorenes) erregerhaltiges Fleisch gefressen hatten. Dies ist beim typischen "chappi-ernährten" Hund der Spaziergänger nicht der Fall. Auch die früher noch praktizierte Hausschlachtung auf Bauernhöfen, bei der etwas "Rohes" für die Hofhunde ’abfallen’ konnte, ist heute extrem selten. Darüber hinaus sind die Parasiten, selbst in befallenen Tieren, extrem rar, so dass ein Übertragungsrisiko gering ist.

Die Übertragung der - nach unserer Meinung - für gesunde Tiere ungefährlichen Neospora-Stadien erfolgt somit im wesentlichen von der Kuh aufs Kalb. Sofern überhaupt Hunde in nennenswertem Maße an der Verbreitung beteiligt sind, so sind es die Hunde der Bauern selbst - sofern sie mit rohem Fleisch ernährt werden. Zu einer Verteufelung von Spaziergängerhunden besteht somit absolut keine Veranlassung. Die in einigen Presseberichten hervorgehobene Zunahme von N. caninum verursachten Aborten ist völlig widersinnig, da Hunde heute viel seltener mit rohem Fleisch gefüttert werden als früher. Falls dennoch die Zunahme richtig wäre, würde dies die Unschuld des Hundes beweisen.
Anmerkung Peter Löser:
Genauso wie Hundekot für das Verkalben der Kühe verantwortlich gemacht wird , könnten Kühe für die Erkrankung von Hunden verantwortlich gemacht werden. Hunde die an Neospora erkranken zeigen genau dieselben Symptome. Wahrscheinlich ist, dass gerade Landwirte selbst für die Ausbreitung von Neospora verantwortlich sind. Durch das verfüttern von infizierten rohen Nachgeburten etc., an ihre Hofhunde, haben Sie wahrscheinlich selbst dafür gesorgt. Also ein typischer Fall von wer war zuerst da, Huhn oder das Ei?

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