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Naturheilkundliche Behandlungen ersetzen nicht den Gang zum Tierarzt.

Dienstag, 16. Dezember 2008

Gedanken und Erfahrungen eines "Kampfhundehalters"- morgen kann das Ihr Thema sein!!



Wie sich Medien ihre eigenen Monster erschaffen

Die Presse – Kampfhundelüge von Peter Löser

Vor nun beinahe 20 Jahren lief ich durch unser kleines verträumtes Regionalstädtchen und wie alle Männer die zum Einkaufsbummel mit ihren Frauen gezwungen werden- auf der Suche nach Ablenkung. Ich beobachtete wie jemand aus der gegenüberliegenden Boutique Hundewelpen trug und hinters Haus brachte. Nach dem dritten Arm Welpen kam der Mann mit einer einer wunderschönen schwarzen Hündin und verschwand wieder hinter dem Haus. Ich war neugierig geworden und da meine Freundin sich noch immer Sinnloserweise an Dingen ergötzte, die sie sowieso nie kaufen würde, schlenderte ich hinüber und befriedigte meine Neugierde. Ich sah 7 Welpen mit ihrer Mutter in einem Garten herumtollen und war fasziniert von ihrer liebevollen Art aber auch von ihrer kraftvollen und athletischen Erscheinung. Das Fell kurz und schwarz, wie auf Hochglanz poliert, die Muskeln zeichneten sich bei jeder Bewegung ab. Selbst Körperästhet und Sportler, beobachtete ich gebannt dieses Schauspiel durch einen hohen Lattenzaun als ich auf einmal von dem Besitzer angesprochen wurde. Ich war so konzentriert gewesen dass ich erschrak und mich ertappt fühlte. Der Mann fragte freundlich ob ich Hunde mag und ob ich sie mir anschauen möchte. Ich holte begeistert meine Freundin – endlich passierte was Interessantes beim einkaufen – und wir schauten uns zusammen die Welpen an. Fasziniert war ich von der Tatsache dass die Hunde wohl Pitbull hießen, da mein Spitzname Pit war. Kurz und gut, eine Std später war ich Besitzer eines kleinen Fellbündels, lieblich anzuschauen wie alle Hundewelpen, etwas zu dick geraten –aber Liebe auf den ersten Blick.

Alle Menschen um mich herum freuten sich über das kleine süße tollpatschige Hundchen und wenn sie mich fragten was das für eine Rasse sei erntete ich ein grinsen oder einen mitleidigen Blick, zumindest von denjenigen die mich kannten, wegen meines Spitznamens. Die meisten dachten wohl ich verarsche sie und ich hätte einen Mischling. Zum damaligen Zeitpunkt wohnte ich in einem Mietshaus in einer kleinen Gemeinde, 6 Parteien und nahezu alle liebten diesen kleinen, dicken und anhänglichen Hund.... – doch das sollte sich schnell ändern.

Erste Berichte geisterten durch die Presse, von Kampfhunden die Kinder angefallen hatten. Bilder von sog. Pitbulls, waren reißerisch aufgemacht auf Seite eins zu sehen. Teils Gähnende Hunde, denen tief in den Rachen fotografiert wurde, ob dieser fotografischen Sensationsdarstellungen der weiße Hai vor Neid erblasst wäre. Als die Berichterstattung anfing fand ich das ja noch nicht bedenklich, denn ich hatte ja ein liebes Exemplar. Es war für mich als würde über die Gefährlichkeit von alten Menschen im Straßenverkehr diskutiert, aber mein Opa ist ja noch fit.
Doch auf einmal wollte mit meinem Hundchen niemand mehr spielen. Immer mehr Menschen machten einen Bogen um uns herum- Mütter zogen ihre Kinder beiseite oder irgendwelche Kommentare wurden einem im vorbeigehen zugeworfen. Vorher war der Hund, für mich etwas introvertierten jungen Mann, ein willkommenes Kommunikationsmittel mit andren Menschen gewesen und jetzt…………man traute sich kaum mehr auf die Strasse. Angesichts mancher Reaktionen die erfolgten wenn ich nach dem Rassenamen gefragt wurde, traute ich mich schon kaum mehr zu sagen dass dies ein Pitbull sei und machte selbst immer öfters einen Boxermix daraus.
Die erste Rassehundeliste folgte, wurde wieder niedergeschlagen, aber der Ruf dieser Hunde war definitiv versaut. Züchter reagierten auf den Bekanntheitsgrad und versuchten sehr triebige Hunde zu züchten die dem Image gerecht wurden. Es ist problemlos möglich in ein paar Generationen die Anzahl der triebigen Hunde in Würfen zu vermehren, also eigentlich nicht sehr Nervenstarke Hunde miteinander zu paaren um wiederum Welpen zu erhalten die in ihrem Sozialverhalten schwieriger und schwerer zu händeln sind.

In den folgenden Jahren war zu beobachten, dass sich immer mehr Menschen der sog. Listenhunde bedienten weil es cool war. Menschen die sich abgrenzten aus dieser Gesellschaft für die war solch eine Berichterstattung natürlich der Anlass um auch nach außen hin zu zeigen dass sie anders sind. Ähnliches kennt man z.b. aus den Staaten mit den Nazisymbolen, der wirkliche Hintergrund nicht bekannt ist oder besser, sogar völlig nebensächlich. Mit solchen Symbolen wird lediglich eine andere Gesinnung zum Ausdruck gebracht, mit Zeichen die für Gewalt, Kampf etc stehen und die jeder Normalbürger kennt und fürchtet. Jegliche Gruppierungen bedienen sich solcher Symbole, die ihrer Andersartigkeit optisch Ausdruck verleihen möchte. Wer heute Gangsta sein möchte beginnt bei der Kleidung und den dazugehörenden Symbolen........So gesehen waren Hunderassen wie der Pitbull teils nur Mittel zum Zweck für pubertierende und unreife Menschen, um andre Menschen das fürchten zu lehren, Eindruck zu schinden und Aufmerksamkeit zu bekommen. Eigentlich Trittbrettfahrer der Presse, die die subjektive und verzerrte Sensationsberichterstattung der Medien für ihre Zwecke ausgenutzt haben. Wenn die Medien und Rassehundebeschreibungen morgen anfingen Pitbull und Cokg als Familienhund darzustellen dann wären diese schnell uninteressant für Menschen unterschiedlichster Gesinnung, die eigentlich kein Lebewesen möchten, sondern Angst verbreiten. Das wäre ja völlig uncool.

Wenn Berichterstattung davon ausgeht was wie gefährlich sein kann, dann hätten wir gar keine Hunde, keine Autos und überhaupt sind Tiere gefährlich. Man bedenke nur wie viele Menschen bei Reitunfällen zu schaden kommen…………………Irgendwann war die berechtigte Sorge der Bevölkerung so groß, dass die Politik gezwungen war zu reagieren – mit Verordnungen und Rassehundelisten. Doch hat sich seitdem etwas verändert in unserem Lande? Nein – und jeder mit ein bisschen Sachverstand wusste dies auch schon im Voraus – zumindest nicht im Positiven. Wir hatten und werden immer Beißunfälle haben. Die Listenhunde – und das ist nachgewiesen – haben einen solch verschwindend geringen Anteil daran, der wird auch bleiben. Menschen die scharfe und unbesiegbare Hunde wollen – den scharfen Einmannhund – hart wie Kruppstahl und zäh wie Leder – die gab es und wird es auch immer geben. Junge Menschen, wollen meist keinen Schäferhund oder Rottweiler deren Image ist nicht cool genug und die haben sich ja schon eine andre uncoole Gruppierung zu ihrem Symbol erhoben. Lesen sie doch mal die Wesensbeschreibungen der meisten Schutzhunderassen- Kampftrieb, Härte am Mann……………sind Verkaufsslogans die vor ein paar Jahren noch gang und gebe waren – heute ist man ein bisschen vorsichtiger mit solchen Äußerungen geworden, da nicht mehr Verkaufsfördernd, finden tut man sie allerorten immer noch.

Natürlich ist der Pitbull und Cokg missbraucht worden für Tierkämpfe, wie nahezu alle Terrierartigen, doch wurden unsere Vorfahren nicht auch dazu manipuliert in einem Krieg mitzukämpfen und zu töten? Sind wir – nur ein bis zwei Generationen später, deshalb noch Krieger oder Nazis? Doch was uns wohl geblieben ist, dass wir uns von solcher Propagandaberichterstattung beeinflussen lassen. Diejenigen auf die die Presse es doch scheinbar abgesehen hatte, die Halbwelt und das Milieu, die des Öfteren solche Hunde mit sich geführt haben sollen, hat solch eine Verordnung wohl kaum getroffen. Aber die Familien die diese Hunde ihres lieben Wesens wegen hielten und als Freund an ihrer Seite hatte, für die begann ein Spießrutenlaufen ohne Ende.

Am Anfang schaute dabei jeder weg, der keinen solchen Hund hatte. Inzwischen aber sind alle Hundehalter davon betroffen, denn in den Köpfen der Bevölkerung sind die Angst und die Bilder, der sich dieser Berichterstattung bediente, haften geblieben. Da nahezu niemand, ausser der sich mit Hunden im Besonderen beschäftigt, zu differenzieren weiß zwischen den einzelnen Rassen, wurde dies auf alle Hunde, insbesondre die großen und starken Rassen übertragen. – Besser ist doch man geht solchen Hunden aus dem Weg. Ich spreche tagtäglich mit Menschen die von dieser jahrelangen Berichterstattung betroffen sind – Hundebesitzer wie Nichthundebesitzer deren Angst geschürt wurde durch solche Presseberichte. Wenn sie heute einen dunklen etwas kräftigeren Hund haben werden sie teilweise schräg angeschaut oder angesprochen werden—es könnte ja sein. ………Dann geistern in den Köpfen absurde Fantasien von Hunden die Zähne mit Widerhaken haben, die ihre Kiefer wie Schlangen aushängen oder einmal zugebissen nie mehr loslassen können mit der Beißkraft eines weißen Hais,- alles Schwachsinnig.
Natürlich sind alle Terrierartigen streitlustiger und wenn sie im Kampf sind, verwegener, draufgängerischer wie auch schmerzunempfindlicher als ihre Artgenossen. Doch dazu gehört nicht nur der Pitbull, Staffordshire, Bullterrier und Cokg sondern auch der Jack Russel, West Highland, Foxterrier, Airdale usw. Glauben sie irgendein Hund der nicht derart mutig oder draufgängerisch ist wie die Terrier würde in einen Bau gehen, dunkel und eng, mit Feinden, Dachs, Fuchs etc auf Leben und Tod kämpfen wenn er nicht solche Charaktereigenschaften besitzen würde. Morgen könnten wir einen Film über Dackel drehen - problemlos so dargestellt dass Sie nie mehr vorbehaltlos einen anfassen würden. Ein Pitbull wurde niemals gezüchtet um irgendeinen Menschen anzugreifen, im Gegenteil mussten bei Hunden die zu Hundekämpfen missbraucht wurden jederzeit ihre Besitzer oder der Ringrichter eingreifen können. Die Umrandung der sog. „Pit“ also Kampfarena war ca 1 Meter hoch, und die Zuschauer standen ungeschützt außen. Jeder Hund hätte solch eine Umrandung mit Leichtigkeit überwinden können, doch war solch ein Hund dabei der Menschen angriff, der wurde sofort getötet. Würde Stern TV morgen einfallen eine Reportage über Hunde zu zeigen die jagdlich geführt werden und wie sie mit ihren Kontrahenten verbissen auf Leben und Tod kämpfen, wären diese übermorgen auf der Liste. Von der Presse wurden bewusst Bilder von kämpfenden Hunden mit Bildern von Beißunfällen auf Menschen und insbesondre Kinder in Bezug gesetzt um die Gefährlichkeit und somit die Notwendigkeit solcher Berichterstattung rechtzufertigen, denn wir müssen ja unsere lieben Mitbürger vor solchen Bestien und ihren Übergriffen schützen denn Angst verkauft sich gut. Niemand möchte lesen dass der liebe Goldie ums Eck seinen Besitzer ins Krankenhaus gebissen hat, denn das stößt auf kein großes Interesse, da hier jeder Mitbürger selbst differenzieren kann dass dies ein Einzelfall gewesen sein könnte, oder der Besitzer selbst Schuld war undundund. Doch bei Rassen die bis Dato relativ unbekannt waren, lässt sich dies leicht bewerkstelligen. Deutlich wurde mir dies als mich ende 2005 Jürgen Brandt von der Redaktion des Stern-TV anrief und mich nach meiner Meinung zu der Gefährlichkeit des Deutschen Schäferhundes befragte, da eine Sendung in Planung war –Beissattacken - wie gefährlich ist der Deutsche Schäferhund wirklich? Als Spezialist für problematische Hunde und ihre Therapie meist am Besitzer und Hundetrainer , wollte er von mir aber nicht wirklich meine Meinung hören, sondern suchte wohl nach jemandem der das Konzept dieser Sendung unterstützen sollte. Denn natürlich ist es so dass es keine Hunderasse gibt die für Menschen gefährlicher ist als andre, außer lediglich durch ihre Größe bei einem Angriff. Das Größte Problem ist, wenn eine Hunderasse derart beliebt ist geht es in Richtung Massenzucht. Solche Mengen an Welpen müssen an den Mann gebracht werden, da wird teils kaum mehr darauf geachtet wer solch einen Hund in den Händen hält. Doch dasselbe haben wir bei andren beliebten Hunderassen wie zb dem Golden Retriever. Was ich die letzten Jahre Goldies zur Therapie hier hatte die Menschen teils schwer verletzt hatten. Ja genau sie lesen richtig – obwohl die so lieb ausschauen. Ihre Besitzer hatten aber keine andren Fehler gemacht, wie die andren auch bei denen solche und ähnliche Dinge passieren. Ist deshalb eine Hunderasse schlecht, gar noch ein Bösartigkeitsgen vorhanden? Nun gut – meine Argumente wurden von Herrn Brandt überhört oder wollten nicht gehört werden. Mir wurde vor Augen geführt welch enormen Einfluss solch eine Sendung auf meinen Bekanntheitsgrad haben würde – andere hatten diese Sendung ja auch schon genutzt um ihren Karriereschub voranzutreiben. Als ich nach dem dritten Telefonat immer noch nicht auf diese Tour einstieg, sondern anmerken ließ dass ich Günther Jauchs Masche nicht gerade den Hit finde – auf der einen Seite gegen Kampfhunde zu Felde ziehen –auf der andren Seite mit einem Border -Collie in der Werbung rumhüpfen – wo ich schon zig Exemplare dieser arbeitsfreudigen Rasse zu Therapiezwecken bei mir hatte, die in Stadtwohnungen vor sich hingekümmert und vor Frust ausfällig geworden waren. Als ich dann noch vorschlug nicht die nächste Rasse Sensationsheischend zu verunglimpfen sondern vielleicht eine Sendung darüber zu machen was Hunde für tolle Begleiter sein können oder wie man seinen Hund richtig erzieht, da wir ja schließlich genügend Hundehalter haben die man zu Einschaltquotenzwecke nutzen könnte. Darauf bekam ich die unglaubliche Antwort, dass zwar auf der einen Seite die Hundehalter seien aber auf der andren 10 mal mehr Nichthundebesitzer die man ja als Zielgruppe erreichen möchte. Auf meine Gegenfrage ob Stern- TV den Nichthundebesitzern auf Kosten der Hundebesitzer Angst machen will, um ihre Einschaltquoten zu steigern oder zu halten bekam ich lediglich zur Antwort „wenn sie das so sehen wollen“. Das war für mich Antwort genug. Der Drehtermin bei mir und die Einladung wurde übrigens abgesagt und jemand passenderer verpflichtet. Bereut habe ich es nie meine ehrliche Meinung kundgetan und mir selbst treu geblieben zu sein und ich möchte nicht wissen wie ähnliche Sendungen schon zustande gekommen waren.

Dass Berichterstattung auch anders geht, dafür war unsere WM das beste Beispiel. Übergriffe von Hooligans und Randalierer wurden sachlich und nüchtern dargestellt und gleichzeitig in Bezug gesetzt zu ihrer verschwindenden Prozentzahl im Gegensatz zu den vielen friedlichen Besuchern. Aber hier war wohl das öffentliche Interesse an erster Stelle und ich möchte nicht wissen wie viele Pressagenturen die „Empfehlung“ bekommen hatten genau so Bericht zu erstatten- man ist ja gegenseitig Abhängig. Ansonsten müsste ich ja wirklich daran glauben dass Medienverantwortliche bedacht haben könnten was sie mit einer verzerrten Berichterstattung anrichten können. Aber so kann Berichterstattung auch sein- ehrlich und objektiv – und es hat wunderbar funktioniert. Alle Menschen waren glücklich und stolz, es wurden keine Ängste geschürt aber trotzdem über unerfreuliche Vorfälle berichtet, ohne dass bestimmte Gruppierungen ein zuviel an Aufmerksamkeit erregen konnten. Vielleicht hat unser Land im Vorfeld auch bemerkt wie unangenehm es ist, wegen ein paar Hirnlosen Aktivisten in eine Ecke gestellt zu werden und sich verteidigen zu müssen, obwohl man selbst und die größte Zahl seiner Mitbürger ganz anders ist. Rein aus dem Grunde weil man einer Gruppierung oder sich etwas zugehörig fühlt. In diesem Falle waren es halt unsere Fußballfreunde. – jetzt können sie sich vorstellen wie sich manch Hundebesitzer fühlt und die letzten Jahre gefühlt hat.

Insbesondre nach dem bedauerlichen Vorfall in Hamburg sind Hundebesitzer, meist Frauen auf übelste Art und Weise beschimpft und angegriffen worden. Jeder Hundegegner hat sich das Recht herausgenommen in derartiger Manier vorzugehen und unbedarfte Familienväter wurden beinahe selbst zu Bestien, angesichts der Gefahr die für ihre Kinder zu lauern schien. Doch wer will ihnen solche Reaktionen verdenken? Sie selbst sind Opfer einer Beispielslosen und skrupellosen Sensationsberichterstattung. Dieser Zustand hat sich zwar etwas beruhigt doch ist immer noch erschütternd genug.

Wie die Politik auf diesen Misstand reagiert hatte und immer noch tut, zeugt auch nicht gerade von objektiver Weitsicht und Weisheit an sich. Schnell, schnell mussten Verordnungen und Gesetze her um zu zeigen dass man das Seinige getan hat. Doch glauben sie mir und da stimmen sicherlich alle Hundeexperten überein, dass es Handlungsbedarf gegeben hat will niemand in Abrede stellen doch die Art und Weise wie dies getan wurde hat kein Problem gelöst und wird es auch nicht. Die Verordnungen und Rassehundelisten öffnen lediglich Beamtenwillkür Tür und Tor und sind Geldmacherei.
Es gibt keine Hunderasse die genetisch schlecht ist. Es werden Hunde von Menschen aus Unkenntnis, mit Absicht oder sogar böswillig so gezüchtet, aufgezogen und gehalten oder zu dem erzogen dass sie eine Gefahr für andre Lebewesen darstellen. Hätte die Politik wirkliches Interesse an Verantwortungsvolleren Hundehaltern gehabt, wäre zb ein Bonussystem in der Hundesteuer sicherlich langfristig ein probateres Erziehungsmittel. Um Hundebesitzer zu mehr Verantwortung zu erziehen wäre es zb auch denkbar dass die Hundesteuer wie gehabt bei Hunden bis zu 18 Monaten anfällt. Mit 18 Monaten muss jeder Hund und Halter sich einem kostenlosen Test unterziehen in dem er nachweisen muss, dass er fähig ist seinen Hund zu händeln und in Problemsituationen auf ihn einzuwirken. Kann er das nicht, muss individuell entschieden werden was die Konsequenzen sind….zb Leinenpflicht etc. Absolviert ein Hundebesitzer diesen Test und besteht ihn, bekommt er eine Hundesteuervergünstigung. Besteht er diesen nicht, bezahlt er soviel mehr wie die andren weniger bezahlen, inklusive Auflagen und bekommt die Möglichkeit diesen Test zu wiederholen, also mit seinem Hund zu trainieren und selbst zu lernen. Auf Dauer würde solch ein System sicherlich die Probleme besser lösen, Hundehalter würden sich ihrer Verantwortung bewusst und ihre Hunde besser sozialisieren, Züchter würden aufmerksamer züchten und vermitteln, Hundehalter würden besser darauf achten wo sie ihre Hunde holen und niemand könnte sich benachteiligt und diskriminiert fühlen !

Denn wir leben in 2006 und es gibt keine Kamphunde mehr. Was als Kampfhund bezeichnet wird sind sicherlich Rassen die extrem Menschenbezogen sind und viel Spieltrieb haben, aus dem Grunde sie vom Menschen auch leicht zu missbrauchen sind. Sog. Kampfhunde mit denen ich gearbeitet habe, waren aber auch genauso gut und schnell wieder umzuerziehen, da blieb dann nur noch auch den Halter zu erziehen. Kampfhundebesitzer machen keine andren Fehler wie andre Hundebesitzer auch, weswegen ihr Hunde auffällig werden - wenn denn dann. Und zu guter letzt: Hundebesitzer die Statussymbole brauchen um ihre Komplexe zu kompensieren, die gibt es zuhauf, hat es und wird es immer geben. Sie ziehen sich durch alle Alters und Gesellschaftsschichten und durch sämtliche Rassen, in allen Ländern. Wird eine Rasse auf eine Liste gesetzt, bedient man sich der nächsten wo es weniger Probleme gibt oder weicht auf ganz andres aus. Diesen Menschen ist es egal ob der Hund auf einer Liste steht, denn er bedeutet ihnen nicht wirklich etwas. Die Gelackmeierten sind diejenigen die wirkliche Liebhaber solcher Hunde sind und nun unglaubliches erdulden müssen um mit ihrem geliebten Tier weiterleben zu können. – aus Tierliebe und Verantwortungsgefühl. Denken sie daran lieber Hundebesitzer, morgen könnte auch ihr Liebling sich auf einer solchen Liste wieder finden und sie im Brennpunkt der Kritik stehen!!

Und übrigens.......ich könnte Stein und Bein schwören dass Sie beim Anblick des Zähnefletschenden Ungeheuers an einen in Raserei geratenen, hochaggressiven Kampfhund gedacht haben. Weit gefehlt. Auf dem Foto ist ein eher altersschwacher Mastinomix zu sehen, der keiner Fliege jemals etwas zuleide getan hat. Eine seiner Eigenarten war die, dass wenn man ihm eine Zigarette unter die Nase gehalten hat, er genau diese Grimasse gezogen hat. Übrigens ist der liebe Kerl inzwischen altershalber leider verstorben ohne dass er überhaupt jemals irgendwas oder irgendwen in seinem Leben angeknurrt oder gefletscht hätte.
Aber genau so ist dieses Foto entstanden........ so einfach geht das.

Gedanken zur Zucht und Abgabe von Hundewelpen

Der verantwortungsvolle Züchter - von Peter Loeser -

Dass ich eine Hundeschule habe, mich intensiv mit Therapiearbeit von Hund und Halter sowie mit Tierschutzarbeit auseinandersetze, das finden die meisten Menschen ganz grossartig und bewundernswert. Doch kommt das Gespräch auf die Zucht und dann noch -wie in meinem Fall- auf American und Old English Bulldogs, dann ernte ich im optimaleren Fall ein Naserümpfen; viel öfter aber trifft mich ein vorwurfsvoller Blick, aus dem ich dann entnehmen kann, was mein Gegenüber denkt und mit was mit meinem Hobby und meiner Leidenschaft assoziiert wird: „Aha, so sieht er also aus, der geldgeile Züchter, der an Jedermann völlig verantwortungslos seine „Kampfhunde“ verscherbelt, der Rüden als Deckmaschinen und Hündinnen als Gebärmaschinen missbraucht, der die armen Tiere in irgendeiner Box ihr freudloses Dasein fristen lässt, das gerade mal solange währt, wie der Auswurf rentabel und die Qualität stimmig ist.“ Sollte ich einen verkappten Tierschützer vor mir haben, so habe ich in jungen Jahren häufig stammelnd zu erklären versucht, dass man auch ganz vernünftig und geplant züchten kann, dass es Abgabeverträge und Platzkontrollen gibt. Und wenn ich Glück hatte und überzeugend genug war, konnte ich die Furchen auf der Tierschützerstirn wieder glätten. Im ungünstigen Fall bin ich jedoch in jener Schublade gelandet, in der die ganzen anderen Züchter schon sitzen oder –ganz schlimm- musste ich schon einen Erguss von Worten über mich ergehen lassen, dass sich die Strafpredigt eines Pfarrers von der Kanzel dagegen wie Lobgesang ausgenommen hat. Von dannen schleichend habe ich mich gefragt, wie ich so alt werden konnte, wo ich doch ein solch schlechter Mensch sein soll und Lebewesen in diese Welt setze, für die ich auch noch Geld verlange. Ich verhökern quasi Familienmitglieder, wo doch hier schon so viele arme Hunde in Tierheimen sitzen (und dann noch die ganzen Hunde in den südlichen Ländern), die ja auch auf ein schönes Zuhause in einer wohl aufgeräumten Wohnung hoffen - und überhaupt: Man hört ja soviel…

Dabei kenne ich fast keinen Züchter der so oder ähnlich ist. Wie ist es also dazu gekommen, dass einem Züchter ein derartig schlechtes Image angehängt wird? Wie überall, wo zweifelsohne wichtige Aufklärungsarbeit betrieben wird, geschieht dies insbesondere seitens der Presse oft sehr einseitig. Man kennt dies zur Genüge vom leidigen Thema „Kampfhund“. Wenn ein Thema, das sicherlich der Aufklärung bedarf, eine zeitlang in den Medien herumgeistert, dann wird leider wenig daran gedacht, es objektiv zu beleuchten. Natürlich war und ist es richtig, über Missstände bei „Hundevermehrern“ aufzuklären, insbesondre seit man erkannt hat, wie viel ein Züchter erst mit der Auswahl seiner Zuchttiere und anschließend mit der Prägung und Sozialisation der Welpen dazu beitragen kann, umweltsichere und psychisch stabile Hunde auf diese unsere Lebensbedingungen vorzubereiten. Doch in den Köpfen der meisten Menschen blieb hängen: „Zucht = Ausbeutung eines Lebewesens zu Geldzwecken“ . Genauso wie heute jeder kurzhaarige und kräftige Hund ein Kamphund ist und kleine Kinder zerfleischt, „Zumindest muss man ja vorsichtig sein…!“ Keiner käme doch je auf den Gedanken, sein Kind von einem Golden Retriever wegzuziehen, da inzwischen Jeder durch einseitige Berichterstattung glaubt, Bösartigkeit sei auf bestimmte Rassen bezogen. Dabei wird mir jeder Hundekenner beipflichten, wenn ich sage: Bisse werden rasseunabhängig verteilt, wer immer auch die Schuld an solchen Vorfällen trägt.

Wie also definiert man einen guten Züchter?

Für mich verdient ein Züchter das Prädikat „gut“, wenn er seine Zuchttiere sorgfältig nach Charakter und Gesundheit auswählt - was übrigens nichts mit der Zugehörigkeit zu bestimmten Verbänden zu tun hat (meist ganz im Gegenteil!) Jeder Züchter ist so gut wie seine Moral und die hat nichts mit Kontrollen eines Verbandes zu tun, so ausgefeilt die auch sein mögen. Wo es nötig ist über ein ausgeklügeltes Kontrollsystem Züchter zu überprüfen (oft beobachtet in Verbänden, die ihre Rassen anatomisch in Grund und Boden gezüchtet haben) finden sich doch auch wieder Mittel und Wege, dies zu umgehen und der Nährboden für Vetterleswirtschaft, Vitamin-b und Co ist gelegt. Es menschelt halt auch hier, einfach wie überall.
Die verantwortungsvolle Aufzucht der Welpen und mindestens ein Grundlagenwissen über Ernährung, Haltung und Erziehung, über Ausbildung und Krankheiten müssen einem guten Züchter in Fleisch und Blut übergegangen sein. Soll er doch den Welpenkäufer auch nach dem Hundekauf dahingehend beraten können und ihm im Problemfall zur Seite stehen. Dass ein Welpe auch schon mit acht Wochen an der Leine gehen kann an Geräusche und Gerüche gewohnt ist ,Autofahrt und Stadtbesuch hinter sich hat sowie vertrauensvolle Bindung zu mehreren Menschen kennen gelernt hat sollte selbstverständlich sein.
Nächster Punkt ist die Auswahl des Welpenkäufers. Ja, Sie lesen richtig! Einen geeigneten Züchter haben Sie dann gefunden, wenn dieser seine Hunde nicht einfach abverkauft wie Frischmilch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums. Der gute Züchter sollte anhand seiner Erfahrung Wesenszüge eines jungen Hundes erkennen und zusammen mit dem Käufer einen charakterlich zu ihm passenden Welpen aussuchen. Ebenso wird er einschätzen können, ob ein Hundehalter körperlich in der Lage ist, ein ausgewachsenes Exemplar dieser Rasse zu managen. Da kann die ältere Dame noch so charmant lächeln oder sich der Filius noch so sehr in ein niedliches Hundebaby verguckt haben… Dies alles ist erst einmal rasse- und verbandsunabhängig und sollte genauso für Mischlingswelpen gelten. Ein guter Züchter wird beispielsweise auch niemals einem Käufer, den er nicht kennt, einen Welpen hinterherfahren. Und –merke! – er wird Verträge bereit halten, die Haltungsbedingungen und Rücknahme regeln. Noch ein Tipp: Seien Sie nicht verärgert, wenn sich Ihr Züchter noch eine Bestätigung vom Vermieter oder den Mietvertrag vorlegen lässt, um zu sehen, wie die Hundehaltung bei Ihnen zuhause geregelt sein wird. Sie sind dann an ein besonders sorgfältiges und gewissenhaftes Exemplar geraten. Freuen Sie sich darüber. Er handelt im Sinne Ihres Hundes.

Die Realität

Oft frage ich mich, warum eigentlich niemand auf die Idee kommt, an Züchter nicht reinrassiger Hunde die gleichen Ansprüche zu stellen - zumal wesentlich mehr Mischlinge geboren und vermittelt werden als Rassehunde. Sitzt ein Mischling in einem Tierheim ist er ein armer Hund und der ehemalige Halter das Schwein. Bei Rassehunden wird sofort nach dem Züchter gerufen, der dann das Schwein ist. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Weil ein Hund nicht 50,- Euro sondern 1000,- Euro gekostet hat und dieser Gedanke durch die Köpfe spukt „Na der hat sich doch eine goldene Nase verdient - dann muss er den Hund doch auch jederzeit zurücknehmen! Oder?“. Wie nur konnte ein Hundezüchter einem solchen Menschen einen Hund vermitteln? - das ist die Frage die ich mir dann stelle. Die Wahrheit ist: Niemand kann einen Menschen erkennen, der seine Verantwortung nicht tragen möchte. Keinem Menschen sieht man auf Anhieb an, ob er faul, dumm oder ignorant ist. Und da helfen auch keine Verträge. Ich bin heute dankbar, wenn mich „Ali“ anruft und sagt „Ey, hasch du Bidbull?“ oder wenn Martin gleich kund tut „der Hund muss ran an den Mann!“ Das sind diejenigen, die ich offensichtlich und ruhigen Gewissens aussortieren kann. Der große Rest der potentiellen Hundekäufer hat gute Vorsätze und würde doch „niemaaaaaals… – aber nein…“ Natürlich wollen die ihren Hund pflegen bis er an Altersschwäche… in ihrem Bette liegend… mit Lobgesang ins Himmelreich verabschiedet werden muss. Jeder möchte in die Hundeschule gehen, ein Jeder will einen guten und lieben Hund (außer Ali und Martin vielleicht) und ist vordergründig bereit, das Nötige an Aufmerksamkeit, Zuwendung und Zeit in sein Tier zu investieren. Und doch liegen Anspruch und Wirklichkeit meist weit auseinander. (Man denke bloß daran, wie viele Menschen jährlich zu Sylvester mit dem Trinken und Rauchen aufhören, sich gesund ernähren und künftig regelmäßig Sport treiben wollen. Ich fürchte allerdings, die Wirtschaft kann keine nennenswerten Schwankungen in ihren Verkaufszahlen nach Sylvester verzeichnen.)
Rücknahmevereinbarungen sind ein zweischneidiges Schwert und eröffnen Menschen, die sagen-wir-einmal „nicht erfolgreich“ waren in ihren Erziehungsbemühungen am Hund, die Möglichkeit, sich dessen auf bequeme Art und Weise zu entledigen. Denn tatsächlich sind Verhaltensprobleme die häufigste Ursache dafür, dass Hunde wieder zum Züchter zurückgehen. Jeder Züchter ist glücklich wenn der neue Hundebesitzer im Problemfall die Vermittlung selbst in die Hand nimmt . Aus Erfahrung wissen wir jedoch dass Menschen die nicht imstande sind Verantwortung zu tragen auch nicht verantwortungsvoll vermitteln können.Also nehmen wir das lieber selbst in die Hand. Meist machen Hundeallergie und Co/Kg ein schnelles handeln erforderlich also diejenigen Abgabegründe die jedes Tierheim und jede Tierschutzorganisation zu genüge kennt.
Ich möchte anhand des Beispiels einer zweijährigen American Bulldog-Hündin verdeutlichen, wie unglücklich eine scheinbar gute Vermittlung vonstatten gehen kann. Die Hündin war bis zum Alter von einem Jahr bei mir, lebte in meinem Rudel, war erzogen und sozialisiert. Eine Familie stellte sich vor und alles schien zu passen: Haus mit Garten, Hundeerfahrung, Kind, alles wunderbar. Wie im Bilderbuch. Was ich nicht sehen konnte: die Ehe war wohl bereits zerrüttet, wochenlang herrschte zwischen den Großen Streit und Terror. Endlich Trennung. Die Frau, dann nervlich angeschlagen, schlug die Bulldoghündin mehrfach als sie den Zweithund -einen Yorkshire- verwies und ihre Position deutlich machten wollte. Beim Spazierengehen reagierte die Frau völlig überzogen, schlug die Hündin oder schrie sie an, wenn die zu einem anderen Hund hinzog. Von alledem bekam ich natürlich nichts mit bis es eigentlich zu spät war. Irgendwann rief die Frau an, weinte, sie käme mit dem Hund nicht mehr klar. Ich versuchte, ihr mit Ratschlägen zu helfen, bot ihr an einzeln oder in der Gruppe mit ihr und dem Hund zu arbeiten. (Unentgeltlich selbstverständlich, denn ich bin ja ein guter Züchter.)
Eine Woche später erfuhr ich von einem Freund, dass die Hündin im Internet inseriert wurde. Ich ließ jemanden anrufen und hörte zu meinem Erstaunen, dass der Hund für etwa 200,- Euro weggegeben werden sollte - Hauptsache weg, so schien es. Ich stellte die Frau zur Rede und holte den Hund am Ende für 300,- Euro zurück. Dies alles, obwohl vertraglich vereinbart war, dass sie den Kaufpreis von 800,- Euro zurückerhalten hätte, wenn sie mich vorab informiert hätte... In solch einem Fall habe ich also einen Hund auf dem Hof, der erst einmal einzeln gehalten werden muss, da er ständig in Stress und Panik verfällt, wenn auch nur ein einzelner Artgenosse in die Nähe kommt. Mindestens vier Wochen vorsichtiger Arbeit stehen an, bis dies alles wieder einigermassen hingebogen ist. Und ich lebe solange mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, bis ich den Hund dann (kostenlos) an einen guten Platz vermitteln kann – natürlich nur zu Jemandem, der meine Arbeit fortführt. Dies ist immer ein reiner Glücksfall, denn natürlich steht nicht an jeder Ecke ein Hundekäufer parat, der sich einen zweijährigen verbogenen Hund antun möchte; und der zudem viel Zeit, Liebe und Arbeit zu investieren bereit ist und sich beraten lässt. Mittlerweile ist der Hund wieder vermittelt, mir jedoch steht nach einem Jahr nun aktuell noch eine Klage ins Haus, weil dieser Frau plötzlich eingefallen ist, sie habe ja eigentlich 500,- Euro zu wenig erstattet bekommen. Diese Geschichte ist in den 15 Jahren, die ich als Züchter arbeite wahrlich kein Einzelfall. Und tatsächlich habe ich noch nie einen Hund zurückbekommen, der vertrauensvoll erzogen und artgerecht gehalten wurde. Natürlich gibt es Ausnahmefälle, in denen wirkliche Notsituationen die Menschen veranlassen, ihren Liebling schweren Herzens abzugeben, doch die sind selten und denen hilft auch jeder Züchter gerne.
Heute kann ich den einen oder anderen Züchter verstehen, mit dem ich früher erhitzt darüber debattierte, ob das oft zitierte „Aus den Augen – aus dem Sinn“ nicht eines verantwortungsbewussten Menschen/eines eben solchen Züchters unwürdig sei. Zugegeben, nicht jeder Züchter hat meine Möglichkeiten, hat Platz und genügend Hundekenntnis, um sich solchen Problemen stellen zu können. Leider ist mir aber bis heute auch noch Niemand begegnet, der mir seinen Hund zurückgab und der mir für diese Möglichkeit dankbar gewesen wäre. Nach etlicher solcher Erlebnisse droht mir manches Mal die Lust an der Freude zu vergehen und ich stelle an mir fest, dass ich immer noch misstrauischer und kritischer werde. Und offen gestanden frage ich mich in solchen Momenten auch, wofür ich das alles eigentlich tue. Ich werde sowenig reich durch die Zucht wie jeder andere Liebhaberzüchter auch. Im Gegenteil, ich bin froh, wenn sich wenigstens die Unkosten decken lassen. Vielleicht haben Sie ja noch Glück als Züchter, Ihr Partner ist noch nicht auf und davon, Sie haben ab und zu einen Hundesitter und können es sich leisten, mal wegzufahren; möglicherweise sind gar Ihre Nachbarn tolerant und Ihre Freunde verstehen Ihren Spleen. Dann werden sie solche Vorfälle zwar auch kennen sie aber problemlos wegstecken… - meist ist es anders.
Doch just wenn ich solche Tage habe, dann besucht mich prompt eine „Familie Meier“, die sich vor fünf Jahren einen Welpen geholt hat. Die berichten dann Stunden davon, wie der sich zu einem Prachtkerl entwickelt hat, erzählen von den kleinen und grossen Erlebnissen mit ihrem Liebling und ihre Augen glänzen wie am ersten Tag. Dann schaue ich wehmütig-sehnsüchtig meine Hunde an und plane im Geiste den nächsten Wurf. Den Wurf, bei dem natürlich alles besser wird. Den Wurf, aus dem jeder Welpe seine „Familie Maier“ finden wird. Und ich hoffe im Stillen, dass nach wie vor häufiger eine „Familie Maier“ den Weg zu mir findet als „Ali“ oder „Martin“.


Peter Löser
Hundezentrum Löser
Wiesenhofen 4
88273 Fronreute
Tel. : 07505 - 956241
www.hundezentrum-loeser.de

Dienstag, 28. Oktober 2008

Über die Rolle der Geschlechter in der Hundeerziehung

Hund - Mann , Hund – Frau

Die Rolle der Geschlechter in der Hundehaltung von Peter Löser

In jedem Wurf Hunde, indem die Welpen zumindest von beiden Elternteilen also Rüde und Hündin aufgezogen werden, übernimmt der Rüde ab einem gewissen Alter der Welpen, meist so ab der 3.-4. Woche erzieherische Maßnahmen. Das bedeutet dass der Rüde dem kleinen Racker der bis dahin wahrscheinlich noch wenig Grenzen gesetzt bekam, von seinen erwachsenen Artgenossen auf einmal furchtbare Dinge erleben muss. Er darf nicht mehr ungehindert an allem rumnagen, ihm gehört nicht mehr die ganze Welt, denn auf einmal gibt es Regeln zu beachten. Wo Mama bisher ganz tolerant und liebevoll war, sei es an der Futterschüssel, auch wenn sie sonst noch so zickig ist, oder an sich selbst, Zugang zu Lieblingsplätzen, respektloses Verhalten, Zugang zu Personen z.b. bei Begrüßungen etc. da schaltet sich auf einmal der Rüde ein und setzt Grenzen und Tabus. Einerseits sicherlich um den jungen wilden den Respekt und die Hierarchieordnung die zwangsläufig in einem Rudel herrschen müssen beizubringen, andrerseits hat dieses Verhalten sicherlich auch eine Schutzfunktion. Wenn das Rudel sich im Auslauf aufhielt und ich unbekannte Gegenstände hineingeworfen habe kam sofort der Rüde angeschossen um zu überprüfen was das sein könnte. Dabei ging es ihm sicherlich nicht darum zu überprüfen ob dies fressbares sei. Wehe es war ein Welpe schneller, der bekam erstmal ordentlich eins auf die Mütze, nach Kontrolle und wenn Chef alles für ok befunden hat konnten sich die Kleinen damit beschäftigen.
Wie oft habe ich darüber gelacht und geschmunzelt wenn ich meine Rüden dabei beobachtet habe wie sie ihre Tabuspiele durchführten. Dazu wird ein Objekt in Beschlag genommen, meist handelt es sich um ein beliebtes Spielzeug, kann aber durchaus auch ein ganz lapidarer Gegenstand sein wie ein Stock o.ä. mit diesem beschäftigt sich der Chef kurze Zeit und trägt ihn dann stolz und präsentierend umher um Interesse zu erwecken, damit auch jeder von den kleinen Stinkern gesehen hat dass dies Chef- Eigentum ist. Dann wird dieses Objekt der Begierde abgelegt und Hoheit sucht sich einen günstigen Platz um alles überblicken zu können. Jetzt wird beobachtet ob sich einer der kleinen Racker in die Nähe wagt – und wehe dem - der wird das jüngste Gericht vermuten sollte er es auch nur wagen daran zu denken……….. Am Anfang fiel mir immer fast das Brötchen in den Kaffee, bei dem Geschrei was der überführte Missetäter veranstaltete als das Donnerwetter über ihn kam. Nie hatte einer der Welpen auch nur einen Kratzer, obwohl ich zu anfangs Stein und Bein geschworen hätte dass dem Schreihals

zumindest ein Fuß fehlen muss. Für Außenstehende wirkt es wohl immer noch erschreckend, ich hingegen habe mich daran gewöhnt und bin dazu übergegangen den Rüden in seiner Funktion als Erzieher sogar zu bestärken um ihm das nötige Selbstbewusstsein zu geben seine Aufgabe meistern zu können. Teilweise habe ich das sogar in mein eigenes Verhaltensrepertoire übernommen. Wenn ich abends auf dem Sofa liege, lege ich eine Wurst neben mich um diese dann zu bewachen. Wagt sich einer in die Nähe fang ich an den Kopf abzuwenden, dann zu knurren und sollte es einer tatsächlich wagen dann schieß ich mit einem Brüller in seine Richtung und fahre ihm mit der Hand über die Schnauze,dem sog Schnauzengriff. Entscheidend ist dabei nicht dem Hund weh zu tun- im Gegenteil, es ist der Schreck der beeindruckt- ich habe lediglich demonstriert das ist meins und war dabei konsequent. Eine wunderbare Möglichkeit um Respekt vor der Rudelhierarchie zu üben und jeder Hund wird solch ein Verhalten verstehen und respektieren. Lustig ist es obendrein zu sehen in welchen Beschwichtigungsgesten und Ersatzhandlungen sich die Hunde üben um nur nahe genug an dem begehrten Objekt verweilen zu können. Da wird geschnüffelt an Dingen die noch nie interessant waren, sich gekratzt wo es sicherlich nicht juckt und gegähnt wo man alles andre als müde ist, Hauptsache man kann sich milimeterweise nähern oder zumindest in der Nähe verweilen. Solches Verhalten festigt den Zusammenhalt und gibt Sicherheit, eben weil es klar und deutlich ist und in ansteigender Intensität. Ich gebe dem Hund die Möglichkeit auf mich zu reagieren – reagiert er falsch lerne ich ihm, ohne dabei emotional zu reagieren, welches Verhalten das angebrachte ist. Wenn ich schon Super-Alpha sein möchte, habe ich mich lediglich meiner Position entsprechend Verhalten. Im Übrigen muss ich dem Hundle hinterher die Wurst nicht geben weil er mir so Leid tut!

Ich habe selten eine Hündin gesehen die Welpen gegenüber solch ein Verhalten gezeigt hat, wenn ein erwachsener Rüde mit ihr zusammengelebt hat. Wenn die Hündin ersatzweise diese Aufgaben angenommen hat, dann war kein Rüde da. Die Hündin ist hier meist weitaus egoistischer wenn sie Grenzen setzt, dann meist zu ihrem Vorteil. D.h. sie fängt damit an die Welpen abzubeißen wenn sie denkt die haben jetzt zu genüge ihre Zitzen lädiert usw. durchaus fährt sie auch mal dazwischen wenn die Kinderchen zu arg streiten, doch meist ist sie weitaus toleranter was sicherlich mit ihrem Pflegetrieb zu tun hat. Die Mutterhündin hat wohl mehr den Schutz und die Pflege der Welpen im Sinn, als ihnen Sozialverhalten beizubringen. Für den Rüden ist da erst einmal ein unerzogenes Rudelmitglied, dem die Regeln des Zusammenlebens gelernt werden sollten, ein Rohling der des Feinschliffs bedarf um überhaupt sozial im Hundesinne zu werden. Übrigens haben Welpen die ausschließlich mit ihrer Mutter aufwachsen sicherlich ein Erziehungsdefizit und zwar ein kaum mehr nachzuholendes, hinsichtlich Hundesozialverhalten. Durch die Erzieherischen Maßnahmen des Rüden lernt ein Welpe die wichtigsten Regeln des Zusammenlebens unter Hunden – Respekt vor der Hierarchie und ein unglaublich wichtiges Werkzeug im täglichen zusammenleben einzusetzen – die Beschwichtigungssignale.

Sicherlich können Hunde ganz gut zwischen männlich und weiblich unterscheiden- auch bei uns Menschen. Ich habe oftmals Hunde gesehen die schlechte Erfahrungen mit einem Mann verallgemeinert haben und dann vor Männern Angst hatten oder zumindest ihnen gegenüber vorsichtiger waren. Genauso gibt es die typischen Männer –oder Frauenhunde was nicht Rasseabhängig ist, sondern mit Erfahrungen, guten und weniger guten zu tun hat oder einem Defizit an Erfahrungen mit einem bestimmten Geschlecht während der Aufzucht. Davon ausgehend dass unser Leben nach uralten Naturgesetzen funktioniert und Hunde die Emanzipationswelle von uns Menschen nicht durchlaufen haben werden sie sicherlich geradezu das Bedürfnis verspüren dass der männliche Teil der Familie seine Erziehungsaufgaben wahrnimmt und dem Welpen oder Junghund wie auch dem erwachsenen Hund beibringt wie er sich wann verhalten sollte.

Hundliches Rudelverhalten können wir nicht 1:1 auf unser menschliches Rudel übertragen doch einen Rahmen an dem wir Menschen uns orientieren, können solche Beobachtungen und Erkenntnisse allemal bilden um die Verständigung und die Kommunikation zwischen den Arten zu erleichtern, ist es doch für uns hochintelligente und flexible Spezies Mensch um ein vielfaches einfacher hundlich verständliche Regeln anzuwenden, als für einen Hund lesen zu lernen. Das wichtigste ist dies ohne Emotionen zu tun, denn wir lernen dem Hund etwas. Ein junger Hund macht etwas und wartet auf die Reaktion seiner Rudelmitglieder. Sind diese desinteressiert ist es wohl okay und es kann weiter gehen, im andren Fall wird schon einer kommen und einem zeigen was er hätte unterlassen sollen. Also wirkt das Ausbleiben einer Rüge belohnend – Selbstbelohnend für ein bestimmtes Verhalten.

Wir Menschen haben dagegen ein noch viel mächtigeres Mittel, als Hunde- Rudelmitglieder zur Erziehung, denn wir können dem jungen Wilden zeigen was stattdessen in Ordnung gewesen wäre- die sog. positive Verstärkung. Also wenn ihr Welpe das nächste mal am Schuh nagt, brechen sie dieses Verhalten der Situation und dem Hund angemessen ab und wenn er sich von diesem kurzen Schreck wieder erholt hat, zeigen sie ihm stattdessen was er darf und belohnen dies. Mit Geduld wird er sich auf Dauer immer für die angenehmere Variante entscheiden, wenn immer die gleiche Reaktion ihrerseits erfolgt. Übrigens ist eine Rüge unter sozialisierten Hunden immer der Situation angemessen, geht kurz und teils heftig und ist gleich wieder erledigt. Hunde sperren sich nicht gegenseitig auf den Balkon etc um zu bestrafen! Genauso lernt der Welpe auch seine Beschwichtigungssignale als Wirksames Mittel gegen allzu harte Folgen einzusetzen, also beachten auch sie diese, denn sonst verlieren sie schnell dem Hundchen sein Vertrauen !

Wenn ein Hund die Obrigkeit in Frage stellt, ist das ein langer und komplizierter Prozess der schleichend vonstatten geht. Die Gründe für solch ein Verhalten sind vielfältig ebenso wie ihre Auswirkungen. Sie können sicherlich im Hund mitveranlagt sein, doch meist gestalten sich Beziehungen zwischen Lebewesen erheblich vielschichtiger und komplizierter als dass es nur einen Grund gebe. Die Gründe warum ein Hund versucht die Führung zu übernehmen sind nahezu immer dieselben. Der Führungsstil wird in Frage gestellt weil er zu lasch und inkonsequent ist, oder zu hart, so dass er sein Vertrauen in uns verliert und seiner eigenen Wege geht. Die Auswirkungen hingegen sind vielfältig und hängen sicherlich vom einzelnen Hund – seinem Charakter und seinen Erfahrungen gemäß ab. Das kann von sog. sturem Verhalten, abhauen, über Aufsässigkeit, Krankheit bis zum androhen oder sogar zubeißen, alles beinhalten. Wenn ein Hund in einer Familie zubeißt, außer es liegen gesundheitliche Gründe vor, dann hat er das lange vorbereitet und ist sich seiner Position immer sicherer geworden. Man betrachte nur ein Hunderudel – in einem bestehenden Rudel wird kaum ein Rudelmitglied ernsthaft angegriffen werden, ohne sich sicher zu sein, einen grossteil des Rudels solidarisch im Rücken zu wissen. Zumindest nicht dann, wenn es um die Verbesserung einer Position innerhalb eines Rudels geht. Die Gefahr einen solchen Kampf zu verlieren, auch aufgrund dessen dass sich andre Rudelmitglieder einmischen und Partei ergreifen, wäre zu groß. Dieser Hund müsste nach einem verlorenen Kampf das Rudel verlassen, wäre schwer verletzt oder gar tot. Ich konnte das schon mehrere Male über Wochen beobachten wenn ich Rudel zusammengestellt habe.
Einmal integrierte ich eine 2-jährige American Bulldog Hündin „Shira“ in ein Rudel, bestehend aus einem alten Bulldog Rüden „Buster“ einer alten Kangal-Mix Hündin „Ranja“ und einer jungen Bulldog Hündin „Nora“ . Die Hunde kannten sich, waren entspannt im Umgang miteinander und ich hatte alles gut vorbereitet. Vom ersten Tag an ignorierte „Buster“ wie es seine Art war „Shira“ und sie ordnete sich gut mit den andren Hündinnen ein. Klar war dass Buster und Ranja das Rudel führen. In den nächsten Wochen bemühte sich Shira ganz besonders um Buster. Dass sie ihm nicht noch das Fressen brachte war gerade alles. Sie busierte und betütelte ihn während er langsam weich wurde und seine distanzierte Position aufgab, was zu dieser Zeit nicht im Zusammenhang mit seinen Hormonen stand. Shira suchte ständig seine Nähe und gleichzeitig konnte man feststellen wie er sich immer mehr von ihr gefallen ließ. Mit Interesse beobachtete ich diese Spielchen und war gespannt wie das weitergehen sollte. Ranja gegenüber verhielt sich Shira neutral und zu der jungen Hündin „Nora“ war sie freundlich und spielte viel mit ihr. Das ging so über knapp zwei Monate als ich bemerkte dass Shira eines Tages anfing Ranja zu provozieren. Sie lief quer oder sie direkt an, was sie vorher nie gewagt hätte. Man spürte da ist etwas im Busch. Ich brachte das Rudel nun nicht mehr in den Auslauf, um sie genau beobachten zu können und notfalls einzugreifen. Um 8 Uhr ließ ich sie in den Hof, sie können rein und raus wie sie wollen, und wartete gespannt. Tatsächlich griff um 10 Uhr Shira das erste mal Ranja an – noch verhalten, aber doch klar und deutlich zu erkennen was sie beabsichtigte. Ich griff ein und die Situation beruhigte sich schnell wieder. Shira zeigte beschwichtigendes Verhalten Ranja gegenüber – doch das war sicherlich nur ein Probelauf gewesen. Ich stellte vorsichtshalber schon zwei Wassereimer in Griffnähe und beobachtete die Situation weiter. Um 13 Uhr knallte es dann richtig. Shira griff Ranja überraschend frontal an und jetzt waren die Auswirkungen ihrer Bemühungen deutlich zu sehen, denn Buster der sich sonst immer neutral verhielt, stellte sich auf Shiras Seite und griff Ranja hinterrücks mit an. Nora verhielt sich noch neutral und rannte aufgeregt um alle herum aber ohne einzugreifen, wobei ich glaube sie hätte schlussendlich doch Partei für Shira ergriffen. Mit einem beherzten Sprung übers Treppengeländer in die Mitte der Hunde hatte ich sie schnell getrennt. Außer ein paar Blessuren bei allen Beteiligten war nichts geschehen. Ranja ist eine sehr erfahrene alte Hündin die sich früher auch schon sicherlich frei lebend durchgeschlagen hat und hätte alleine gegen Shira die Situation sicherlich gut gemeistert geschweige denn dass Shira das überhaupt gewagt hätte. Eines war klar und deutlich ersichtlich, Buster war das Zünglein an der Waage und zwar nicht im Moment des Kampfes, sondern weil Shira sich vorher schon seiner Loyalität versichert hatte und aus diesem Grund überhaupt einen Angriff wagte. Nachdem Shira aus dem Rudel entfernt war kehrte wieder die alte Ruhe ein.
Nur ein Bsp. aus der Anekdotensammlung, das verdeutlichen soll wie komplex solche Aktionen in einem Rudel vorbereitet werden.
Nun stelle man sich einen Hund in einem Menschenrudel vor, hier ist er nicht mal unter Artgenossen und wird ungleich vorsichtiger agieren um sich der Loyalität seiner Rudelgenossen zu versichern. Ist die Rudelführung sich nicht einig wird das unweigerlich Auswirkungen auf das Verhalten des Hundes haben. Man denke sich welch fatale Folgen es haben kann wenn der Mann nach Hause kommt und seine ausschließliche Beschäftigung ist es dem Hund alles Gute zu tun, selbst sich neutral zu verhalten ist schon ein Fehler. Der Hund sucht seine Grenzen und die möchte er von beiden aufgezeigt bekommen, genauso wie er die Selbstbestätigung und Aufmerksamkeit von beiden Rudelführern sucht. Kommt ein Partner seiner Verpflichtung als Chef nicht nach, macht er es dem andren umso schwieriger und ebnet dem Hund den Weg das restliche Rudel in Frage zu stellen. Meist sind die Leidtragenden solch falscher Erziehung die Kinder, denn bei ihnen wagt ein Hund es als erster sie „öffentlich“ in Frage zu stellen und selbst als Erzieher aufzutreten.
Das verdutzte Gesicht mancher Männer sollten sie sehen, wenn ich ihnen aufzeige dass er mit daran beteiligt ist dass sich der liebe Hund auf einmal derart aufführt. ------„neiiiiiiiiiiin ,ich muss nicht in die Hundeschule—bei mir klappt doch alles“-----„mir folgt er ----- du hast ein Problem nicht ich, also geh du doch zum Hundepsychologen“-----„Hundeschule brauch ich nicht – mir folgt er ja“ ---- „In Erziehungsfragen ist meine Frau zuständig“……..kommt ihnen irgendwas bekannt vor? - Sicherlich und wenn nicht bei ihnen zuhause dann im Bekanntenkreis. Wenn ein Kampf um die Gunst des Hundes stattfindet oder Paare sich gegenseitig beweisen wollen wer der bessere Hundefachmann sei, ist der einzigste Leidtragende der innerlich zerrissene Hund. Durchaus gibt es natürlich auch Frauen die nicht möchten dass der Mann sich in ihre Domäne - Erziehung einschaltet oder der Hund war schon vor dem Partner da, auch dann wird’s schwierig, sein Ego –mein Hund- abzuschalten.

Merkwürdigerweise entschließt sich fast immer die Frau dazu professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Mann, wenn überhaupt anwesend, hält sich schön im Hintergrund und wartet ab denn bei ihm klappt ja alles. Außer er wird angeknurrt oder gar gebissen – dann geht’s meist schnell – ab ins Tierheim – einschläfern – oder vielleicht doch der Fachmann zum reparieren ?- man muss ja seine Familie schützen.
Bei nahezu allen Hunden die mir als Hundepsychologe vorgestellt wurden, welche in Familien lebten und nach außen hin unter Rangordnungsproblemen oder sog. Dominanzproblemen litten, teilweise auch schon mehrfach zugebissen hatten, konnte ich nach intensivem hinterfragen oder durch eigene Beobachtungen feststellen, dass es sich um Hunde handelte bei denen sich der Mann in Erziehungsfragen gelinde gesagt sehr im Hintergrund hielt, wenn nicht bis zur Aussage „das ist dein Hund –du wolltest ihn ……………….also kümmere dich darum“. Dies deckt sich auch mit meiner Berufserfahrung als Hundetrainer, wo der größte Teil an Hundekursteilnehmern Frauen sind. Dabei habe ich meine Kurse extra deswegen auf den Abend gelegt, damit es für die Männer keine Ausrede gibt. Doch sie glauben nicht was da alles herangezogen wird und auf einmal furchtbar wichtige Dinge zu erledigen sind, wenn es in die Hundeschule gehen soll. Wenn Männer noch bereit sind mitzukommen, dann als Begleiter für die Frau und Zuhörer, denn von außen gesehen scheint ja auch alles ganz einfach und logisch und wenn der Hundetrainer die Leine in die Hand nimmt klappts ja auch. –Also – „was hat denn die Frau ? -soll sie sich doch ein bisschen mehr anstrengen dann geht’s doch“. Dann hat Mann ja auch noch gehört dass mit dem Hund nur einer arbeiten soll und überhaupt, „ich übe lieber zuhause“ –---- da sieht dann nämlich keiner wenn Mann einen Fehler macht. Dabei würde ich mit manchen Männern so gerne an ihrer Körpersprache und ihrem stimmlichen Ausdruck arbeiten – doch Engelszungen sind manchmal nötig, um den Klotz auf den Platz zu bekommen und noch vielmehr um ihn da zu halten. Vielleicht versuch ich’s mal mit Bier und einer hübschen Assistenztrainerin.

Männer tun sich bekanntlich meist schwerer zu reflektieren und neue Wege zu suchen. Solche Dinge überlassen wir doch gerne Frauen. Wer hat denn auch schon Lust sich nach Feierabend mit Erziehungsfragen auseinanderzusetzen. Denen der Kinder und dann auch noch der Hund- hat man sich deswegen einen Hund angeschafft? – war der nicht für die Kinder zum spielen da und damit Frauchen was zum knuddeln hat? Meist kann man anhand des Hundes lernen was sonst noch im Argen liegt, denn dieser reagiert unvermittelter und offensichtlicher als die meisten Kinder. Wir reden hier nicht von der noch beinahe- Männerdomäne Hundeplatz oder Hundesportvereinen sondern vom ganz normalen Familienhund der vielleicht mal einen Kurs in der Hundeschule besuchen möchte und der Hund nicht Anlass zur Freizeitgestaltung ist. Auch hier sind die Männer aufgerufen zumindest mal in die Hundeschule mitzukommen und sich das anzuschauen, wenn sie sich auch nicht gleich getrauen auf den Platz zu stehen um mit dem Hund zu arbeiten. Man könnte sich ja blamieren, nach all den schlauen Sprüchen. Im Grunde ist es nicht nur das beibringen von Kommandos, sondern sich zuhause seiner Rolle entsprechend zu verhalten. D.h. als Mann schalte ich mich aktiv bei der Erziehung und der Formung des Hundeverhaltens ein, im Idealfall schon beim Welpen und lerne ihm was er darf und was nicht und zeige ihm welches Verhalten in welcher Situation erwünscht ist – welches dann belohnt und somit verstärkt wird. Denn Schlussendlich sind die Probleme draußen meist nur die logische Konsequenz dessen was sich in der „Höhle“ abspielt.
Wenn Herrle und Fraule sich absprechen und miteinander kommunizieren in Hunde -Erziehungsfragen und sich auf einen gleichartigen Umgang einigen, sich gegenseitig unterstützen und in der Lage sind zu reflektieren, wird es sicherlich nie ein größeres Problem mit dem Hund geben. Selbst die wüstesten Beißer konnten therapiert werden wenn die Familie sich auf Familie besonnen hat und lernte an einem Strang zu ziehen – das war dann immer erfolgreiche Therapie, alles andre brachte auf Dauer wenig.

Hundezentrum Löser
Peter Löser ( gepr. Tierpsychologe(ATN),Hundetrainer)

- Stationäre Hundeausbildung- und Therapie
- Trainerseminare/Ausbildung
- Intensivtrainingstage/Wochen
- Liebhaberzucht American- und Old English Bulldogs

Autor des Hundebuchs „Mein Hund ist, was er frisst“

88273 Fronreute
Tel.:07505 – 956241
www.hundezentrum-loeser.de

© Copyright - sowie alle Rechte in Text und Bild bei Peter Löser

Wie Hunde- und Katzenbesitzer ihre Tiere vor den Gefahren des Jahreswechsels schützen können

Üble Weihnachten, traumatisches Silvester

Wie Hunde- und Katzenbesitzer ihre Tiere vor den Gefahren des
Jahreswechsels schützen können



Kommt Ihnen das bekannt vor? Spätestens am zweiten Feiertag rufen Sie verzweifelt die Nummer des Tierärztlichen Notdienstes an, weil Ihr Hund nur noch zittert, das Kätzchen nicht dazu zu bewegen ist, unter dem Sofa hervorzukommen oder Ihr Tier unter Durchfall, Erbrechen, plötzlichem Haarausfall leidet. Mit dem Rummel und der Freude zur Weihnachtszeit beginnt für so manches Haustier ein Albtraum:

Jeder Tierliebhaber zeigt sich zum Fest der Liebe noch generöser und möchte seinem treuem Freund gern an den Köstlichkeiten der Küche teilhaben lassen. Doch Vorsicht! Fettreiche und stark gewürzte Speisen können schnell zu Verdauungsproblemen führen. Erhitzte Geflügelknochen splittern wie Glas und führen nicht selten zu Verletzungen im Verdauungstrakt, zumindest ist eine Verstopfung vorprogrammiert.
Plätzchenteller und Schokolade haben in der Reichweite unserer Haustiere nichts zu suchen. Zucker bleibt generell ungesund, und Schokolade kann durch das in Kakaokernen enthaltene Theobromin in höheren Dosen zu Vergiftungserscheinungen, bis hin zum Tod führen. Besser ist es, sich einen ausreichenden Vorrat an gesunden und gewohnt gut verträglichen Leckerchen bereit zu halten. Eine stete Gefahrenquelle stellt auch die gewohnte Weihnachtsdekoration dar. Glitzernd dekorierte Weihnachtsbäume verleiten gerade Katzen und junge Hunde zum Spielen. Brechende Glaskugeln rufen Verletzungen hervor, abgeleckte Schneesprays Vergiftungen. Auf echte Kerzen und Lametta sollte man bei Tieren in der Wohnung ganz verzichten wie auch auf andere Gefahrenquellen: Wasser im Christbaumständer, heißes Kerzenwachs, Duftöle, giftige Pflanzen wie Weihnachtsstern, Mistel und Stechpalme.

Haben wir die Fress- pardon- Weihnachtsfeiertage noch gut überstanden, folgt für viele Tiere die eigentliche Traumatisierung: Silvester.
Unser empfundenes „Ah“ und „Oh“ angesichts eines Feuerwerks können geräuschempfindliche Haustiere nicht teilen. Stattdessen erfahren sie puren Stress, Panik und Angst.

Mit dem Verkauf von Silvesterartikeln geht es meist schon mit der Knallerei los. Hundebesitzer sollten zu dieser Zeit mit einem ängstlichen Tier nur noch angeleint Gassi gehen. Beachten Sie auftretende Schreckreaktionen so wenig wie möglich! Verhalten Sie sich so, als wäre die Ballerei völlig normal. Sich intuitiv dem erschreckten Hund zuzuwenden, um
ihn zu trösten, wäre das Verkehrteste, was Sie tun könnten. So schwer es Ihnen auch fällt: Ihr Hund ist kein Kind und wird die Aufmerksamkeit als Belohnung für seine Angstreaktion verstehen, wodurch diese immer mehr verstärkt wird. Geben Sie Katzen in dieser Zeit eine
Rückzugsmöglichkeit, etwa eine Höhle aus Kissen und Decken, und lassen Sie Ihr zur Panik neigendes Tier so selten wie möglich allein.
Allein die Anwesenheit einer vertrauten und ruhigen Person hat beruhigende Wirkung. Ein verschrecktes Tier, das sich zurückgezogen hat, sollten Sie zunächst in Ruhe lassen. Katzen und Hunde können in ihrer Panik unberechenbar reagieren, wenn Sie versuchen, sie aus einem Versteck hervorzuholen. Achten Sie in solchen Situationen darauf, dass Kinder dem verschreckten Tier fernbleiben.

Gestalten Sie Ihre Räume zu Silvester so gemütlich wie sicher. Bei geschlossenen Jalousien basslastige Musik zu hören, übertönt so manchen Silvesterknaller und wirkt beruhigend.
Bleiben Sie ruhig und gelassen. Sprechen Sie mit fester und ruhiger Stimme mit Ihrem Tier und bewegen Sie sich selbstsicher, ohne zu trösten. Gerade Hunde suchen die Nähe des Menschen noch mehr als Katzen. Es reicht wenn Sie anwesend sind, Sie brauchen in Angstphasen nicht beruhigen oder trösten!

Was aber, wenn Ihr Tier eine akute Panikattacke durchleidet?

Leichte Fälle lassen sich gut mit Futter, Suchspielen oder Spielen im Generellen ablenken. Andere hingegen wollen vor lauter Angst gar nichts mehr wissen.
Rescuetropfen (Notfalltropfen nach Dr. Bach), alle 10 Minuten – 4 Tropfen ins Maul verabreicht, können im Akutfall lindern und verhindern, dass sich ein Trauma festsetzt.
Homöopathisch können wir mit Aconitum D30, bei Bedarf, oder bei schwerem Schock - D200, eine Gabe helfen. Angezeigt bei Unruhe, Furcht, schreckgeweiteten Augen, panischer Angst bis zur Todesangst.

Vorbeugen ist auch hier besser als heilen. Ein junges Tier das an solch außergewöhnlichen Geräusche gewöhnt wurde wird kein Problem mehr damit haben. Doch auch bei bekannter Geräuschephobie kann gut geholfen werden. Mit der passenden Bachblütenmischung und Homöopathisch – Borax D3, 4-8x tägl. 5-10 Globulis, 14 Tage zuvor beginnend werden teils grosse Erfolge verzeichnet. Zu begleitenden Desensibilisierungsmaßnahmen berät sie Ihr Tiertrainer.

In Zweifelsfällen bleiben Sie bei jedem Tierarzt, Heilpraktiker und Tierpsychologen gut
beraten.


Hundezentrum Löser
Peter Löser ( gepr. Tierpsychologe(ATN),Hundetrainer)

- Stationäre Hundeausbildung- und Therapie
- Trainerseminare/Ausbildung
- Intensivtrainingstage/Wochen
- Liebhaberzucht American- und Old English Bulldogs

Autor des Hundebuchs „Mein Hund ist, was er frisst“

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Brisant – wie viel Strafe ist in der Hundeerziehung gerechtfertigt?

Brisant – wie viel Strafe ist gerechtfertigt.

Brisant – wie viel Strafe ist gerechtfertigt.

Die Frage die sich sofort und meist in den ersten Minuten nach Einzug des neuen und ungeformten Rudelmitglieds stellt: „Wie gehe ich mit unerwünschtem Verhalten um?“ Damit Strafe nicht als solche empfunden wird und um größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen, also so schnell wie möglich zu unserem Ziel- erwünschtes Verhalten- zu gelangen habe ich ihnen einen Regelkatalog aus meiner Praxis als Züchter, Hundetrainer und Therapeut zusammengestellt. So wird Strafe nicht als solche gesehen sondern als Lernstrafe. Um als Mensch in der Lage zu sein einen Welpen erziehen zu können ist es ratsam Vergleiche mit Hunderudeln anzustellen. Doch muss ich gleich vorneweg anmerken, auch hier gibt es Unterschiede und Hundeeltern sind nicht gleich Hundeeltern. Individuelle Charakterzüge beeinflussen auch hier das geschehen untereinander und beeinflussen in ihrer gegenseitigen Wirkung sehr subtil das Rudelgeschehen. Bei Hundeeltern gibt es genauso die liebevolle Mutter die sich aufopfernd um ihre Welpen kümmert, die Hysterische, die Ungeduldige, die Desinteressierte und bei den anderen Rudelmitgliedern stellt sich dies nicht anders dar. Wer wie erfolgreich in seinem Erziehungsbemühen ist lässt sich schwer einschätzen, denn selten kennen wir die Ziele und Intentionen unter denen die einzelnen Rudelmitglieder mit den Welpen umgehen. Ein paar Regeln jedoch sind allen Rudeln auf der ganzen Welt zueigen. Ich vergleiche das abbrechen eines unerwünschten Verhaltens oder Handlung der einfachheithalber mal mit einem Trainingskampf. Sie sind der Kampfkunsttrainer und ihr Welpe oder Junghund ist ein ihnen anvertrauter Halbstarker. Niemals würde ein Kampfkunstlehrer seinen kindlichen oder jugendlichen Schüler in einem Trainingskampf verletzen. Deswegen gibt es den sog. Leicht- oder Semikontakt und feste Regeln welche eine Sicherheit für den Unterlegenen darstellen. Wenn sie sich an diese sieben goldenen Regeln zum Umgang mit Strafe halten, werden sie und ihr Welpe als strahlende Sieger aus den ersten Kämpfen hervorgehen. Regel Nummer eins: Leichtkontakt Wenn ein Welpe beim übertreten einer Grenze erwischt wird, gibt es weder Halbherzigkeiten noch Ungerechtigkeiten. Die „Strafe“ erfolgt wenn überhaupt immer sofort und unmittelbar und immer ohne Verletzungen. Das heißt wie bei einem Leichtkontaktkampf kann der Gegner zwar berührt werden - doch nie verletzt. Lediglich wird demonstriert was passieren könnte. Natürlich stimmt die Mimik und Körpersprache mit der Aktion überein. Es wird quasi ernst „gespielt“ doch nie gemacht. Warum denn auch? Solche ein Welpe ist keine Gefahr für das Rudelgefüge und auch für keinen erwachsenen Hund. Praktisch übertragen bedeutet dies. Der Welpe beißt ihnen ständig in die Socken, doch die befinden sich noch an ihren Füssen was äußerst unangenehm sein kann. Um dem Welpe klarzumachen dass sie das nicht wünschen können sie ihn nun „anonym“ bestrafen ( Wasserspritzpistole, Klapperdose etc) oder sie können die Chance nutzen ihm etwas zu lernen. Sie warnen vor, z.B. mit einem geknurrten „AUS“, reagiert der Flegel darauf nicht, schießen sie mit ihrer Hand blitzartig nach unten zum sog. Schnauzengriff. Das muss schnell und beeindruckend passieren. Dadurch dass dem Welpen schlussendlich ja nicht wirklich was passiert ist, lernt er Vertrauen in seinen „Trainer“ und zeigt ihm unsere Achtung vor ihm als Lebewesen und soziales Rudelmitglied. Regel Nummer zwei: Wenn das Handtuch geworfen wird ist der Kampf vorbei Jeder Hund bringt seine eigenen Charaktereigenschaften mit. Einerseits diejenigen die ihm von Natur aus mitgegeben sind und andererseits diejenigen die er durch Erfahrung ausgebildet oder verändert hat. Das Sensibelchen, der Draufgänger, der Wehleidige, der Aufmerksamkeitsfordernde….. diesen Charakterunterschieden ist die Lernstrafe anzupassen. Einzig und allein ist es die hohe Kunst der Hundeerziehung den Charakter des Einzelnen zu erkennen, damit wir unser Verhalten anpassen können. Dazu gehört, die oft bezeichneten Beschwichtigungssignale zu kennen. Sowie wir niemals unseren Halbstarken im Trainingskampf weiterschlagen würden wenn er Unsicherheit zeigt, genauso beachten wir auch die Beschwichtigungsgesten eines Hundes wenn wir ihn schimpfen oder auf ihn einwirken. Im praktischen Beispiel ist es so dass ich dem Welpen immer die Chance gebe auf mich zu reagieren. Am Schuhnagendem Welpen würde das bedeuten: Erwischt- Nein!- Reaktion abwarten- kommt keine Reaktion nächster Schritt- solange bis die Lektion verstanden wurde. Ruhig und konsequent durchgesetzt ist Souverän und bringt Pluspunkte auf der Rudelführerskala. Regel Nummer drei: Wer seine Gefühle nicht im Griff hat, muss in die Ecke Wenn sie während einer Rüge die Beherrschung verlieren und übers Ziel hinausschießen, also die Aktionen ihres Hundes persönlich nehmen und in Wut geraten, sollten sie einen Aufenthalt in der neutralen Ecke erwägen und gründlich ihr Traineramt überdenken. Das hat nichts mehr mit Fair- Play zu tun sondern entspringt dem eigenen Frust oder Unsicherheit, wofür ihr Welpe wiederum nichts kann und wird ihnen mindestens einen Punkt Abzug in der Vertrauensskala als souveräner Rudelführer einbringen. Wutentbrannte Sätze wie „ was habe ich dir nicht immer gesagt!“ wirken einfach nur Lächerlich und haben in der Hundeerziehung nichts zu suchen. Regel Nummer vier: Inkonsequenz wird umgehend bestraft Ein Welpe oder Junghund sucht seine Grenzen und soll diese auch erfahren, ja muss sie nachgeradezu erfahren um zu einem wertvollen Rudelmitglied heranzureifen. Auf seiner Entdeckungsreise „Leben im Menschenrudel“ wird ausprobiert und getestet. Eine Regel ist und bleibt eine Regel – immer. Wenn sie Spielregeln nach ihrer Laune gestalten, soll heißen, heute bin ich gut drauf - da darf das Hundle schon mal aufs Sofa, bekommen sie wieder einen Punkt Abzug in der Rudelführerskala. Denn Regeln sind dazu da um einen Rahmen zu bilden an dem sich insbesondre die jüngeren Rudelmitglieder orientieren und wachsen können. Schafft es der Hund eine Regel zu umgehen wird er lernen alles was in diesem Moment greifbar ist damit in Verbindung zu setzen, um das nächste mal wieder an begehrtes zu gelangen. Sein Verhalten und auch ihres, sowie äußere Gegebenheiten - in dem Augenblick als er seinen Kopf durchsetzte - also Körpersprache, Lautäußerungen werden abgespeichert, um beim nächsten mal wieder eingesetzt zu werden wenn es darum geht zu einem Ziel zu gelangen. Also seien sie so fair zu ihrem Hund - konsequent zu sein, um ihn nicht in einer Atmosphäre von Unsicherheit aufwachsen zu lassen. Hilfreich ist es wenn sie einen Regelkatalog über den Umgang mit dem Hund zusammen mit allen Familienmitgliedern erarbeiten. Insbesondere Kinder haben daran Spaß und wenn sich jemand nicht daran hält (füttern am Tisch etc) hat der Regelbrecher die zuvor besprochenen Konsequenzen zu tragen. Regel Nummer sechs: Das ausbleiben einer Lernstrafe wirkt Selbstbelohnend Im Rudelgeschehen ist es so dass es Grenzen und Rituale gibt die eingehalten werden müssen. Unter Hunden herrscht die Regel, was funktioniert ist richtig - also lernen durch Erfahrung. Wenn etwas weh tut oder unangenehm ist wird man beim nächsten mal vorsichtiger oder lässt es ganz. Führt ein bestimmtes Verhalten zum Erfolg ist es wahrscheinlich dass es wiederholt wird. Übertragen in unseren Haushalt bedeutet dies, dass es für einen Hund kein Problem darstellt wenn ein Schuh angenagt wird- im Gegenteil- aber durchaus für uns. Lassen wir ihn gewähren lernt der Welpe: „Niemand sagt etwas, also ist es okay und Spaß macht’s obendrein“ – also akute Wiederholungsgefahr durch unsere Unaufmerksamkeit. Wenn wir schon Regeln aufstellen, sind wir auch dafür verantwortlich dies nach oben genannten Gesichtspunkten konsequent durchzusetzen. Wir können dem Hund den Lernprozess selber überlassen (z.B. Schuh präparieren) oder die Chance nutzen und dem Hundle noch zusätzlich eine Lektion in Rangordnung zu erteilen (Mein Spielzeug wird nicht angefasst). Regel Nummer sechs: Nur Strafe ist unsportlich Würden wir im Trainingskampf mit unserem Halbstarken, ihm ständig unsere Überlegenheit demonstrieren dann wäre dessen Selbstbewusstsein sicherlich schnell am Tiefpunkt. Hat er einen Treffer kassiert dann sollten wir ihm schon auch zeigen wie er’s richtig machen kann um selbigen zu vermeiden. Ansonsten würden wir Vertrauen zerstören und vom Trainer zum Gegner mutieren der naturgemäß jede Schwäche ausnutzt. Denn hat ihr Hund gerade mal noch verstanden dass sie ein Verhalten nicht wünschen, so sollten sie ihm schon eine angenehme Alternative bieten um überhaupt einen Lernprozess in Gang zu setzen. Kläfft ihr Hund z.B. andere Hunde an der Leine an so ist das erstmal sein gutes Recht und da es ja meist funktioniert, denn der Eindringling verschwindet ja auch, hat er sich selbst belohnt. Ihn dafür zu bestrafen wäre fatal und überhaupt nicht zu verstehen. Also sie brechen dieses für uns unerwünschte Verhalten mit geeigneten Mitteln ab und zeigen ihm dann welches verhalten wir von ihm wünschen das ihm übrigen noch wesentlich attraktiver gestaltet wird als vorhergehendes. So steigen die Chancen um ein vielfaches dass bei der nächsten Hundebegegnung, die für uns angenehme und für den Hund angenehm gestaltete, Taktik gewählt wird. Regel Nummer sieben: Das ausbleiben einer Lernstrafe wirkt Selbstbelohnend Im Rudelgeschehen ist es so dass es Grenzen und Rituale gibt die eingehalten werden müssen. Unter Hunden herrscht die Regel, was funktioniert ist richtig - also lernen durch Erfahrung. Wenn etwas weh tut oder unangenehm ist wird man beim nächsten mal vorsichtiger oder lässt es ganz. Führt ein bestimmtes Verhalten zum Erfolg ist es wahrscheinlich dass es wiederholt wird. Übertragen in unseren Haushalt bedeutet dies, dass es für einen Hund kein Problem darstellt wenn ein Schuh angenagt wird- im Gegenteil- aber durchaus für uns. Lassen wir ihn gewähren lernt der Welpe: „Niemand sagt etwas, also ist es okay und Spaß macht’s obendrein“ – also akute Wiederholungsgefahr durch unsere Unaufmerksamkeit. Wenn wir schon Regeln aufstellen, sind wir auch dafür verantwortlich dies nach oben genannten Gesichtspunkten konsequent durchzusetzen. Wir können dem Hund den Lernprozess selber überlassen (z.B. Schuh präparieren) oder die Chance nutzen und dem Hundle noch zusätzlich eine Lektion in Rangordnung zu erteilen (Mein Spielzeug wird nicht angefasst).

Wie helfe ich einem Welpen stubenrein zu werden?

Erste Erziehungslektion für Welpeneltern: Die Stubenreinheit von Peter Löser

Babyhunde müssen. Ständig und Überall. Nach dem Fressen, Schlafen, Spielen; wenn sie aufgeregt sind, wenn sie sich freuen oder sich einfach vergessen haben. Das kann pro Tag mehr als 100 Mal auf Blase und Darm drücken - und was von innen drückt, dessen wird sich ungehemmt entledigt. Zumeist jedoch leider genau dort, wo wir es überhaupt nicht schätzen.

Fangen Sie überhaupt nicht erst an, nach irgendwelchen Not- oder Übergangslösungen zu suchen. In einer bestimmten Ecke Zeitungen auslegen, Katzenkisten zweckentfremden, den Balkon zugänglich machen – all diese „Übergangslösungen“ sind durchaus verlockende Gedanken, die einen mitten in der Nacht überkommen, während man bibbernd draußen darauf wartet, dass der Welpe sein Geschäft verrichtet.

Aber vergessen Sie es, denn Ihr kleiner Racker wird sich diese "Ecken" nur allzu gut merken, während Sie lange schon beschlossen haben, dass er sein Geschäft doch lieber dort erledigen sollte wo es hingehört: nämlich draußen.

Der Züchter legt den Grundstock

Mancher Hundebesitzer schwärmt stolz davon, dass sein Hund nach drei Tagen sauber war und klopft sich auf die Schulter, während Andere, deren Augenränder ob zahlloser durchwachter Nächte schon die Vereinigung mit den Mundwinkeln suchen, entnervt fragen „Wie lange soll das noch so weitergehen?“

Vergleiche zu Müttern in Kindergrabbelgruppen liegen nahe, und genau wie dort ist es so: der eine früher der andere später… Doch können Sie schon im Vorfeld, also bei der Wahl Ihres Züchters, und durch angemessenes Reagieren, die Grundlage dafür legen, dass "sauber werden“ nicht in Stress ausartet.

Hinterfragen sie ruhig, wie die Welpenaufzucht vonstatten ging. Stubenreinheitstraining beginnt bereits in dem Moment, in dem sich die kleinen Stinker auf den Pfoten halten können. Haben sie die ersten Tage schon nicht die Möglichkeit, sich außerhalb der Wurfkiste zu lösen, wird es später immer schwieriger sein, ihnen beizubringen, dass sie sich dort, wo sie „wohnen“, nicht lösen dürfen. Zumal, wenn sie Gegenteiliges in der Zeit der Prägung erlernt haben.

Die Welt eines Welpen besteht am Anfang nur aus dem, was er sehen kann. Dass dort draußen die Welt noch weitergeht, das erschließt sich ihm erst später. Genau die gleichen -negativ- prägenden Lernprozesse wird der Welpe haben, wenn er sein Dasein bis zur Abgabe ausschließlich in einem Raum fristen musste oder niemals seinen Lebensbereich verlassen konnte. Derselbe Wurfkisteneffekt, eine Nummer größer.

Idealerweise sollten die Welpen einen Wurfraum haben, von dem aus er problemlos nach draußen gehen kann. Wirbt ein Hundeverkäufer mit „Hausaufzucht“ und wohnt im dritten Stock, können Sie sich sicher sein, dass der Griff zum Putzlappen näher lag, als der Gang ins Freie. Nach dem Fressen sollten die Welpen auch schon beim Züchter die Möglichkeit haben, sich draußen zu lösen. Wird das dann auch noch belohnt, so wird es später für Sie ein Leichtes sein, ihn ganz sauber zu bekommen.

Jedesmal wenn der Welpe gefressen und getrunken hat, sollte er nach draußen gebracht werden. Es ist manches Mal beachtlich, wie schnell das gerade eben erst Aufgenommene scheinbar mühelos durch den Hund fließt, um dann an anderer Stelle in weniger angenehmer Form wieder zutage zu treten.

Je seltener der Racker die Möglichkeit hat, seinen Wohnbereich als Toilette zu missbrauchen, umso schneller werden Sie Ihr gewünschtes Ziel erreichen. Das heißt: die ersten Tage nachts den Wecker stellen. Zweimal raus mit dem Kleinen, Loben, zurück ins Bett. Später einmal. Dasselbe gilt generell, sobald Ihr Hundchen aufwacht: Verzichten Sie darauf die Zeitung fertig zu lesen, sondern suchen Sie mit dem Welpen schnurstracks das Freie auf.

Tief durchatmen, lächeln und kühlen Kopf bewahren

Waren Sie doch einmal einen Tick zu langsam und erwischen ihn dabei, wie er an der verkehrten Stelle sein Geschäft verrichten will, unterbrechen Sie sein Tun überlegt. Jeder Hund hat einen anderen Charakter und wo ein gezischtes „NEIN“ oder „Pfui“ bei dem einen ausreicht, lacht Ihnen der andere frech ins Gesicht. Hier bedarf es angemessener Mittel, um klar zu machen, dass Sie dies nicht wünschen. Klapperdose schütteln oder in die Hände klatschen können geeignete Maßnahmen sein. Wichtig ist, dass Sie Ihren Hund und seine Reaktion darauf genau beobachten. Kriecht er bei einem zu lauten „Nein“ ängstlich in die Ecke, haben Sie sicherlich übers Ziel hinausgeschossen und Vertrauen zerstört, anstatt einen Lernprozess zu fördern. Unterbrechen Sie also sein unerwünschtes Verhalten und nehmen ihn rasch aber ruhig hoch und gehen mit ihm schleunigst nach draußen. Stürzen Sie sich bitte unter keinen Umständen wild schreiend und gestikulierend auf den Welpen zu, so dass er glaubt, das jüngste Gericht komme über ihn. Vermutlich versteht es der Racker so, dass in Ihrer Nähe "Pippi machen" bestraft wird, und dies wird die Wartezeiten draußen nicht gerade verkürzen. Richtigerweise sollte er mit dem Gang nach draußen etwas Angenehmes verbinden.

Verzichten Sie im Notfall auf gesittetes "an der Leine rausgehen", sondern nehmen Sie ihn auf den Arm und rennen Sie! Und wenn er sein Geschäft ordnungsgemäß erledigt hat, erklären Sie ihn zum Superstar. Der Lobgesänge und Leckerlis können es gar nicht genug sein, um diese Tat zu würdigen. Sie haben tatsächlich noch keinen schöneren Hundehaufen gesehen, kein Pfützchen als angenehmer empfunden als das Letzte und von Mal zu Mal werden diese bewundernswerter.

Nase reinstupsen und Nackenfell schütteln gilt nicht!

Nackenfell schütteln und Nase reintunken sind sicherlich keine geeigneten Maßnahmen um Reinlichkeit zu erlernen. Lassen Sie die Finger davon, egal was Ihnen „Hermann vom Hundeplatz & Co“ erzählen! Den Welpen im Nackenfell kräftig durchzuschütteln –womöglich noch unter drohendem Geschrei- entspricht in der Hundesprache dem Beuteverhalten und ist für so einen kleinen Hund überhaupt nicht zu verstehen. Sie wollen ihn ja nicht töten, oder? Doch ein sensibler Welpe wird genau das empfinden, und seine erste traumatische Erfahrung mit Todesangst wird der Bindung an Sie nicht dienlich sein.

Schlagen mit der Zeitung u.Ä. ordne ich in dieselbe Kategorie ein.
Vermenschlichen sie an dieser Stelle ausnahmsweise und stellen sich ruhig vor, in der Übergangsphase vom Windelbaby zum Toilettenkind wäre es Ihnen so ergangen.

Also seien Sie sich bei jeder Maßnahme, die dazu geeignet scheint, das unerwünschte Urinieren oder Defäkieren in Ihrem Wohnraum zu unterbrechen, darüber im Klaren, dass Sie damit auch Vertrauen zerstören können. Insbesondre während der Prägephase kann dies dauerhaften Einfluss auf das zwischenmensch-/hundliche Vertrauen haben.

So denn doch einmal unbemerkt ein Malheur passiert: beseitigen Sie es heimlich und kommentarlos und geloben Sie Besserung. Ja richtig – geloben S i e sich, das nächste Mal besser aufzupassen und insbesondere die ersten Anzeichen nicht zu ignorieren. Nichts ist schlimmer für einen Welpen als für sein Missgeschick im Nachhinein bestraft zu werden. Dazu hat er überhaupt keinen Bezug mehr. Also reagieren Sie wirklich nur, wenn Sie den „Täter“ auf frischer Tat ertappen!!

Nun gibt es bei einigen Welpen und Junghunden eine Verhaltensweise die immer wieder für Ratlosigkeit sorgt.: das Absetzen von Urin immer dann, wenn eine Bezugsperson den Raum betritt. Dabei handelt es sich um eine Beschwichtigungsgeste, die im Wolfsrudel lediglich aussagen will: „Ich bin noch ganz klein und bitte tu mir nichts“ Dort funktioniert dies auch sehr zuverlässig. Erwachsene Wölfe finden diese Geste völlig entwaffnend und entsprechend reagieren sie. Dummerweise jedoch wirkt solch ein Subordinationspfützchen auf erwachsene Menschen überhaupt nicht unwiderstehlich, zumal wenn dies auf der teuren Auslegeware geschieht. Das liegt schlicht daran, dass Sie nun mal kein Wolf sind, wofür das Hundekind aber wiederum herzlich wenig kann. Wird in dieser Situation der Welpen bestraft, bricht für ihn eine Welt zusammen, und Sie werden genau das Gegenteil erreichen. Er wird lediglich versuchen, Sie noch mehr zu beschwichtigen, und Angst vor Ihrem (ihm völlig unverständlichen) Groll bekommen. Was kann er dabei lernen? Na, alerhöchstens: "Ich gehe auf meine Menschen beschwichtigend zu - und diese bestrafen mich dafür." Also, verhalten Sie und Ihr Umfeld sich völlig neutral bei der Ankunft und verlegen das Begrüßungszeremoniell Ihres Hundes möglichst nach draußen. Mit fortschreitendem Alter lässt dieses Verhalten nach.

Der macht das doch mit Absicht?

Uriniert Ihr Hündchen dauerhaft draußen wie drinnen (Sie haben ihn sich vielleicht in der kälteren Jahreszeit zugelegt und/oder der Züchter hatte die Welpen überwiegend im Freien gehalten?) so sollten Sie auch die Möglichkeit einer Blasenentzündung in Erwägung zu ziehen.

Möchte Ihr Welpe sich draußen überhaupt nicht lösen, und Sie fühlen sich dezent auf den Arm genommen, weil es beim Eintritt in die Wohnstube problemlos klappt, dann auch hierzu ein kleiner Ratschlag:

Manche Welpen sind einfach über die Maßen aufgeregt, ob all der spannenden Dinge, die es draußen zu entdecken gibt, dass sie schlichtweg nicht die Notwendigkeit sehen, ihre Zeit mit solch lapidaren Dingen wie Kot absetzen zu vergeuden. Kälte und ungewohnte Untergründe tun ihr Übriges.

Haben Sie nicht die Zeit dazu, Ihre Spaziergänge endlos auszudehnen, dann kann es hilfreich sein den Welpen in einer Kennelbox oder angebunden an seinem Liegeplatz solange bleiben zu lassen, bis Sie das Gefühl haben, es pressiert.

Hunde haben selten die Angewohnheit sich auf ihrem Schlafplatz zu erleichtern.

Sie sehen also welch fatale Auswirkungen es auf das Vertrauensverhältnis zu Ihrem Welpen haben kann, wenn wegen einer verkehrt platzierten Hinterlassenschaft überzogen und falsch reagiert wird. Vertrauen aber wird die Grundlage sein, für ein glückliches Zusammenleben von Mensch und Hund!

Und Stubenreinheit gehört zu einer der ersten Erziehungslektionen an denen der Besitzer schon lernen kann, sich für größere Aufgaben zu wappnen. Und derer folgen noch viele.

Hundezentrum Löser

Peter Löser ( gepr. Tierpsychologe(ATN),Hundetrainer)

- Stationäre Hundeausbildung- und Therapie

- Trainerseminare/Ausbildung

- Intensivtrainingstage/Wochen

- Liebhaberzucht American- und Old English Bulldogs

Autor des Hundebuchs „Mein Hund ist, was er frisst“

88273 Fronreute

Tel.:07505 – 956241

www.hundezentrum-loeser.de

© Copyright - sowie alle Rechte in Text und Bild bei Peter Löser

Freitag, 10. Oktober 2008

Strafe als Erziehungshilfe?

Die Frage die sich sofort und meist in den ersten Minuten nach Einzug des neuen und ungeformten Rudelmitglieds stellt: „Wie gehe ich mit unerwünschtem Verhalten um?“ Damit Strafe nicht als solche empfunden wird und um größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen, also so schnell wie möglich zu unserem Ziel- erwünschtes Verhalten- zu gelangen habe ich ihnen einen Regelkatalog aus meiner Praxis als Züchter, Hundetrainer und Therapeut zusammengestellt. So wird Strafe nicht als solche gesehen sondern als Lernstrafe.

Um als Mensch in der Lage zu sein einen Welpen erziehen zu können ist es ratsam Vergleiche mit Hunderudeln anzustellen. Doch muss ich gleich vorneweg anmerken, auch hier gibt es Unterschiede und Hundeeltern sind nicht gleich Hundeeltern. Individuelle Charakterzüge beeinflussen auch hier das geschehen untereinander und beeinflussen in ihrer gegenseitigen Wirkung sehr subtil das Rudelgeschehen.

Bei Hundeeltern gibt es genauso die liebevolle Mutter die sich aufopfernd um ihre Welpen kümmert, die Hysterische, die Ungeduldige, die Desinteressierte und bei den anderen Rudelmitgliedern stellt sich dies nicht anders dar.

Wer wie erfolgreich in seinem Erziehungsbemühen ist lässt sich schwer einschätzen, denn selten kennen wir die Ziele und Intentionen unter denen die einzelnen Rudelmitglieder mit den Welpen umgehen.

Ein paar Regeln jedoch sind allen Rudeln auf der ganzen Welt zueigen. Ich vergleiche das abbrechen eines unerwünschten Verhaltens oder Handlung der einfachheithalber mal mit einem Trainingskampf. Sie sind der Kampfkunsttrainer und ihr Welpe oder Junghund ist ein ihnen anvertrauter Halbstarker.

Niemals würde ein Kampfkunstlehrer seinen kindlichen oder jugendlichen Schüler in einem Trainingskampf verletzen. Deswegen gibt es den sog. Leicht- oder Semikontakt und feste Regeln welche eine Sicherheit für den Unterlegenen darstellen.

Wenn sie sich an diese sieben goldenen Regeln zum Umgang mit Strafe halten, werden sie und ihr Welpe als strahlende Sieger aus den ersten Kämpfen hervorgehen.

Regel Nummer eins: Leichtkontakt

Wenn ein Welpe beim übertreten einer Grenze erwischt wird, gibt es weder Halbherzigkeiten noch Ungerechtigkeiten. Die „Strafe“ erfolgt wenn überhaupt immer sofort und unmittelbar und immer ohne Verletzungen. Das heißt wie bei einem Leichtkontaktkampf kann der Gegner zwar berührt werden - doch nie verletzt. Lediglich wird demonstriert was passieren könnte. Natürlich stimmt die Mimik und Körpersprache mit der Aktion überein. Es wird quasi ernst „gespielt“ doch nie gemacht. Warum denn auch? Solche ein Welpe ist keine Gefahr für das Rudelgefüge und auch für keinen erwachsenen Hund.

Praktisch übertragen bedeutet dies. Der Welpe beißt ihnen ständig in die Socken, doch die befinden sich noch an ihren Füssen was äußerst unangenehm sein kann. Um dem Welpe klarzumachen dass sie das nicht wünschen können sie ihn nun „anonym“ bestrafen ( Wasserspritzpistole, Klapperdose etc) oder sie können die Chance nutzen ihm etwas zu lernen. Sie warnen vor, z.B. mit einem geknurrten „AUS“, reagiert der Flegel darauf nicht, schießen sie mit ihrer Hand blitzartig nach unten zum sog. Schnauzengriff. Das muss schnell und beeindruckend passieren.

Dadurch dass dem Welpen schlussendlich ja nicht wirklich was passiert ist, lernt er Vertrauen in seinen „Trainer“ und zeigt ihm unsere Achtung vor ihm als Lebewesen und soziales Rudelmitglied.

Regel Nummer zwei: Wenn das Handtuch geworfen wird ist der Kampf vorbei

Jeder Hund bringt seine eigenen Charaktereigenschaften mit. Einerseits diejenigen die ihm von Natur aus mitgegeben sind und andererseits diejenigen die er durch Erfahrung ausgebildet oder verändert hat. Das Sensibelchen, der Draufgänger, der Wehleidige, der Aufmerksamkeitsfordernde….. diesen Charakterunterschieden ist die Lernstrafe anzupassen. Einzig und allein ist es die hohe Kunst der Hundeerziehung den Charakter des Einzelnen zu erkennen, damit wir unser Verhalten anpassen können. Dazu gehört, die oft bezeichneten Beschwichtigungssignale zu kennen. Sowie wir niemals unseren Halbstarken im Trainingskampf weiterschlagen würden wenn er Unsicherheit zeigt, genauso beachten wir auch die Beschwichtigungsgesten eines Hundes wenn wir ihn schimpfen oder auf ihn einwirken. Im praktischen Beispiel ist es so dass ich dem Welpen immer die Chance gebe auf mich zu reagieren. Am Schuhnagendem Welpen würde das bedeuten: Erwischt- Nein!- Reaktion abwarten- kommt keine Reaktion nächster Schritt- solange bis die Lektion verstanden wurde. Ruhig und konsequent durchgesetzt ist Souverän und bringt Pluspunkte auf der Rudelführerskala.

Regel Nummer drei: Wer seine Gefühle nicht im Griff hat, muss in die Ecke

Wenn sie während einer Rüge die Beherrschung verlieren und übers Ziel hinausschießen, also die Aktionen ihres Hundes persönlich nehmen und in Wut geraten, sollten sie einen Aufenthalt in der neutralen Ecke erwägen und gründlich ihr Traineramt überdenken. Das hat nichts mehr mit Fair- Play zu tun sondern entspringt dem eigenen Frust oder Unsicherheit, wofür ihr Welpe wiederum nichts kann und wird ihnen mindestens einen Punkt Abzug in der Vertrauensskala als souveräner Rudelführer einbringen. Wutentbrannte Sätze wie „ was habe ich dir nicht immer gesagt!“ wirken einfach nur Lächerlich und haben in der Hundeerziehung nichts zu suchen.

Regel Nummer vier: Inkonsequenz wird umgehend bestraft

Ein Welpe oder Junghund sucht seine Grenzen und soll diese auch erfahren, ja muss sie nachgeradezu erfahren um zu einem wertvollen Rudelmitglied heranzureifen. Auf seiner Entdeckungsreise „Leben im Menschenrudel“ wird ausprobiert und getestet. Eine Regel ist und bleibt eine Regel – immer. Wenn sie Spielregeln nach ihrer Laune gestalten, soll heißen, heute bin ich gut drauf - da darf das Hundle schon mal aufs Sofa, bekommen sie wieder einen Punkt Abzug in der Rudelführerskala. Denn Regeln sind dazu da um einen Rahmen zu bilden an dem sich insbesondre die jüngeren Rudelmitglieder orientieren und wachsen können. Schafft es der Hund eine Regel zu umgehen wird er lernen alles was in diesem Moment greifbar ist damit in Verbindung zu setzen, um das nächste mal wieder an begehrtes zu gelangen. Sein Verhalten und auch ihres, sowie äußere Gegebenheiten - in dem Augenblick als er seinen Kopf durchsetzte - also Körpersprache, Lautäußerungen werden abgespeichert, um beim nächsten mal wieder eingesetzt zu werden wenn es darum geht zu einem Ziel zu gelangen. Also seien sie so fair zu ihrem Hund - konsequent zu sein, um ihn nicht in einer Atmosphäre von Unsicherheit aufwachsen zu lassen. Hilfreich ist es wenn sie einen Regelkatalog über den Umgang mit dem Hund zusammen mit allen Familienmitgliedern erarbeiten. Insbesondere Kinder haben daran Spaß und wenn sich jemand nicht daran hält (füttern am Tisch etc) hat der Regelbrecher die zuvor besprochenen Konsequenzen zu tragen.

Regel Nummer sechs: Das ausbleiben einer Lernstrafe wirkt Selbstbelohnend

Im Rudelgeschehen ist es so dass es Grenzen und Rituale gibt die eingehalten werden müssen. Unter Hunden herrscht die Regel, was funktioniert ist richtig - also lernen durch Erfahrung. Wenn etwas weh tut oder unangenehm ist wird man beim nächsten mal vorsichtiger oder lässt es ganz. Führt ein bestimmtes Verhalten zum Erfolg ist es wahrscheinlich dass es wiederholt wird. Übertragen in unseren Haushalt bedeutet dies, dass es für einen Hund kein Problem darstellt wenn ein Schuh angenagt wird- im Gegenteil- aber durchaus für uns. Lassen wir ihn gewähren lernt der Welpe: „Niemand sagt etwas, also ist es okay und Spaß macht’s obendrein“ – also akute Wiederholungsgefahr durch unsere Unaufmerksamkeit. Wenn wir schon Regeln aufstellen, sind wir auch dafür verantwortlich dies nach oben genannten Gesichtspunkten konsequent durchzusetzen. Wir können dem Hund den Lernprozess selber überlassen (z.B. Schuh präparieren) oder die Chance nutzen und dem Hundle noch zusätzlich eine Lektion in Rangordnung zu erteilen (Mein Spielzeug wird nicht angefasst).

Regel Nummer sechs: Nur Strafe ist unsportlich

Würden wir im Trainingskampf mit unserem Halbstarken, ihm ständig unsere Überlegenheit demonstrieren dann wäre dessen Selbstbewusstsein sicherlich schnell am Tiefpunkt. Hat er einen Treffer kassiert dann sollten wir ihm schon auch zeigen wie er’s richtig machen kann um selbigen zu vermeiden. Ansonsten würden wir Vertrauen zerstören und vom Trainer zum Gegner mutieren der naturgemäß jede Schwäche ausnutzt. Denn hat ihr Hund gerade mal noch verstanden dass sie ein Verhalten nicht wünschen, so sollten sie ihm schon eine angenehme Alternative bieten um überhaupt einen Lernprozess in Gang zu setzen. Kläfft ihr Hund z.B. andere Hunde an der Leine an so ist das erstmal sein gutes Recht und da es ja meist funktioniert, denn der Eindringling verschwindet ja auch, hat er sich selbst belohnt. Ihn dafür zu bestrafen wäre fatal und überhaupt nicht zu verstehen. Also sie brechen dieses für uns unerwünschte Verhalten mit geeigneten Mitteln ab und zeigen ihm dann welches verhalten wir von ihm wünschen das ihm übrigen noch wesentlich attraktiver gestaltet wird als vorhergehendes. So steigen die Chancen um ein vielfaches dass bei der nächsten Hundebegegnung, die für uns angenehme und für den Hund angenehm gestaltete, Taktik gewählt wird.

Regel Nummer sieben: Das ausbleiben einer Lernstrafe wirkt Selbstbelohnend

Im Rudelgeschehen ist es so dass es Grenzen und Rituale gibt die eingehalten werden müssen. Unter Hunden herrscht die Regel, was funktioniert ist richtig - also lernen durch Erfahrung. Wenn etwas weh tut oder unangenehm ist wird man beim nächsten mal vorsichtiger oder lässt es ganz. Führt ein bestimmtes Verhalten zum Erfolg ist es wahrscheinlich dass es wiederholt wird. Übertragen in unseren Haushalt bedeutet dies, dass es für einen Hund kein Problem darstellt wenn ein Schuh angenagt wird- im Gegenteil- aber durchaus für uns. Lassen wir ihn gewähren lernt der Welpe: „Niemand sagt etwas, also ist es okay und Spaß macht’s obendrein“ – also akute Wiederholungsgefahr durch unsere Unaufmerksamkeit. Wenn wir schon Regeln aufstellen, sind wir auch dafür verantwortlich dies nach oben genannten Gesichtspunkten konsequent durchzusetzen. Wir können dem Hund den Lernprozess selber überlassen (z.B. Schuh präparieren) oder die Chance nutzen und dem Hundle noch zusätzlich eine Lektion in Rangordnung zu erteilen (Mein Spielzeug wird nicht angefasst).